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Franklin Templeton stellt Antrag auf Fondsabwicklung über Blockchain

Franklin Templeton will einen Geldmarktfonds über die Blockchain-Technologie abwickeln. Ein Antrag wurde bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht.

Der US-Vermögensverwalter Franklin Templeton arbeitet daran, Fondsanteile über die Blockchain zu organisieren. Am 3. September hat das Unternehmen bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC einen Antrag für den "Franklin Blockchain Enabled U.S. Government Money Fund" eingereicht.

Vorerst nur Parallel-Versuch
Aus den Angaben in der Einreichung geht hervor, dass der Besitz der Anteile nicht ausschließlich über die Blockchain angezeigt wird, sondern dass parallel die herkömmliche Registrierung durch Transfer-Agenten stattfindet. Sollte es zu Differenzen in der Aufzeichnung kommen, zählen die Angaben aus der "herkömmlichen" Buchführung. Franklin Templeton greift für sein Experiment auf die Blockchain des Stellar-Netzwerks zurück.

Zahlreiche Anbieter arbeiten auch in Europa daran, den Kauf von Fondsanteilen über die Blockchain aubzuwickeln. Die Hoffnung ist, dass der Prozess dadurch schneller und günstiger wird. Solange die Technologie nicht in größerem Ausmaß erprobt ist, bleibt es aber wohl bei den "alten Geschwindigkeiten": Die Anleger können im Franklin-Templeton-Fonds die Anteile zwar jederzeit über eine App kaufen oder verkaufen. Allerdings werden die Aufträge nur an Arbeitstagen und zu den gewohnten Geschäftszeiten weitergeleitet.

Staatsanleihen und Pensionsgeschäfte
Investment Manager ist Franklin Advisers. Der Fonds investiert mindestens 99,5 Prozent seines Gesamtvermögens in vollständig besicherte Staatspapiere, Barmittel und Pensionsgeschäfte durch Staatspapiere oder Bargeld, heißt es in den Unterlagen. Die Gesellschaft weist ausdrücklich darauf hin, dass kein Investment in Kryptowährungen stattfindet.

Sven Hildebrandt, Partner der Blockchain-Beraters DLC, zeigte sich überrascht, "eine solche Ankündigung erst jetzt zu sehen", da die Technologie für den Fondssektor viele Vorteile habe. DLC arbeite mit Anbietern und Regulatoren ebenfalls bereits an der Beseitigung von Unsicherheiten in diesem Bereich. "In zehn Jahren wird es unserer Meinung nach keinen 'nicht-tokenisierten' Fondsanteil mehr geben", zeigte sich Hildebrandt überzeugt. (eml)

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