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NordLB: Zwist unter den Eigentümern

Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale hat die Schlagzahl beim Neugeschäft erhöht und benötigt daher bald eine neue Banksteuerung. Das stößt aber nicht bei allen Gesellschaftern auf Zustimmung.

© nmann77 / stock.adobe.com

Niedersachsens Sparkassen stehen hinter den Wachstumsplänen der NordLB und rechnen mit einer zeitnahen Lösung im Eigentümerkreise zur geplanten neuen Banksteuerung. Um diese war zuletzt ein Streit entbrannt. Das berichtet Bloomberg News.

“Ich glaube, dass man nach dreieinhalb Jahren der Restrukturierung der Kosten und vor allem der Risiken heute eine sehr gesunde Ausgangslage hat, um auch moderat sich wieder mehr am Markt zeigen zu können. Jede Bank muss das tun. Eine Bank lebt ja nicht vom Rückbau”, sagte Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen, am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Hannover anlässlich des Sparkassentags 2023.

Deshalb würden die niedersächsischen Sparkassen, die neun Prozent an der Bank halten, ein moderates und risikoarmes Wachstum befürworten. Dafür seien aber auch Investitionen in eine neue Banksteuerung nötig, ein IT-System, mit dem Risiken und Geschäfte überwacht werden. “Wir gehen davon aus, dass diese Entscheidung auch relativ kurzfristig getroffen wird”, sagte Mang.

Das Land Niedersachsen, Mehrheitseigentümer der NordLB, stützt den Kurs der NordLB ebenfalls.

Andere Eigentümer, andere Ansichten
Andere Teile der Sparkassen-Finanzgruppe stören sich aber an den jüngsten Wachstumsambitionen der NordLB. Sie hatten die Alteigentümer - darunter Niedersachsen und die dortigen Sparkassen - bei der 3,6 Milliarden Euro schweren Rettung der NordLB im Jahr 2019 unterstützt und halten nun 24 Prozent der Anteile. Sie befürchten unter anderem neue Risiken.

NordLB expandiert
Das Neugeschäft der NordLB hatte sich 2022 auf 23,7 Milliarden Euro belaufen, verglichen mit 13,1 Milliarden Euro im Jahr davor, hält Bloomberg fest. Vor diesem Hintergrund ist die von der Bank geplante Einführung einer neuen Banksteuerung laut Bloomberg zu einem Zankapfel geworden. Das Projekt sei Pflicht und nicht Kür, sagte NordLB-Chef Jörg Frischholz im März. Die öffentlich-rechtlichen Miteigentümer außerhalb Niedersachsens wollen aber erst mehr Klarheit zum Kurs der Bank, bevor sie dem Projekt ihren Segen erteilen.

Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, zeigte sich am Dienstag optimistisch. “Wir befinden uns in guten Gesprächen, wo es darum geht, das Institut auch in der Zukunft weiterhin erfolgreich zu halten”, sagte er. “Dazu braucht sie eine Banksteuerung - keine Frage. Und mit Sicherheit wird die NordLB auch eine Banksteuerung erhalten.” (aa)

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