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NordLB: Sparkassen-Gruppe diskutiert mögliche Aufspaltung

Im Diskurs über eine zukünftige Ausrichtung der NordLB spielt der Sparkassensektor in Planspielen auch eine mögliche Aufspaltung der einst mit Milliarden Euro geretteten Landesbank durch. Das könnte aber alles andere als leicht werden.

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© nmann77 / stock.adobe.com

Die Diskussionen um die Zukunft der NordLB gehen in eine weitere Runde. Einem Bloomberg vorliegenden Papier zufolge könnte die Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) aus der NordLB herausgelöst werden. Nach einer solchen Transaktion würden die Fides-Gesellschaften des Sparkassen-Sektors dann nicht mehr an der NordLB beteiligt sein, sondern stattdessen rund 88 Prozent an der neuen BLSK halten, die dann weiter als einfache Sparkasse aktiv wäre. Damit würden sich die Risiken des Sparkassen-Sektors mit Blick auf die NordLB reduzieren. Das Papier wurde in der Sparkassen-Gruppe breit verteilt und als “Prinzipbild” bezeichnet. Es stammt vom Sparkassenverband Westfalen-Lippe. Ob es mehrheitsfähig ist, muss sich laut dem Bloomberg-Bericht noch zeigen.

Viele Eigentümer, viele unterschiedliche Interessen
Über die Fides-Gesellschaften hatte sich der gesamte öffentlich-rechtliche Bankensektor einst gemeinschaftlich an der Rettung der NordLB beteiligt. Es handelt sich um Treuhändergesellschaften beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Sie halten laut der Website der Bank rund 24 Prozent der Anteile an der NordLB, schreibt Bloomberg weiter.

Mehrheitseigentümer der NordLB ist das Land Niedersachsen mit fast 58 Prozent. Der Rest verteilt sich auf das Land Sachsen-Anhalt sowie direkte Anteile der Sparkassen in Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Der DSGV erklärte auf Bloomberg-Anfrage, dass zwischen den verschiedenen Eigentümergruppen Gespräche über eine stabile Zukunft der NordLB geführt würden, ohne auf Details einzugehen. Das niedersächsische Finanzministerium teilte mit, dass die Prüfung einer Ausgliederung der BLSK grundsätzlich vorgesehen sei, ein Carve-out aber nicht zu einer Schwächung der NordLB führen dürfe. Die NordLB und der Sparkassenverband Westfalen-Lippe wollten sich gegenüber Bloomberg News nicht äußern.

NordLB expandiert wieder
Die NordLB war 2019 wegen hoher Schiffskreditrisiken mit 3,6 Milliarden Euro gestützt worden. Im Gegenzug versprach die Bank, kleiner und regionaler zu werden. Inzwischen ist die NordLB wieder auf Expansionskurs. Daran stören sich einige im Sparkassen-Sektor, weil sie neue Risiken befürchten, hält Bloomberg fest.

Komplexes, aber mögliches Unterfangen
Voraussetzung für die Abspaltung der BLSK ist dem Papier zufolge, dass sie technisch und organisatorisch überhaupt herausgelöst werden könne. Doch auch für den Fall, dass die BLSK keine eigenen Abteilungen für IT, Rechnungslegung, Risikocontrolling und Personalwesen haben sollte, sei das kein unüberbrückbares Hemmnis. In jedem Fall müsse das Rechnungswesen bereits heute eine klare Zuordnung der Aktiva, Passiva und anderer Daten der BLSK ermöglichen, was die veröffentlichten Zahlen zur BLSK auch zeigen würden.

“Ob man die BLSK für eine Herauslösung technisch organisatorisch vorbereiten will, ist - wie Vergleiche mit früheren Ausgliederungen von Abteilungen aus Landesbanken zeigen - eine Frage der stringenten Vorbereitung und des gemeinsamen Wollens der relevanten Parteien”, heißt es.

Die Herauslösung eines Geschäftsbereichs aus einer Landesbank sei bereits im Jahr 2002 bei der WestLB erfolgreich praktiziert worden. Seinerzeit wurde die LBS West, die bis dahin eine Abteilung der WestLB war, aus der WestLB ausgegliedert.

Im Falle der BLSK würden nach quotaler Abspaltung im ersten Schritt alle bisherigen Träger der NordLB mit ihren bisherigen Quoten an der neuen NordLB und an der BLSK beteiligt, hieß es. Die Fides-Gesellschaften könnten dann die Anteile der beiden Bundesländer an der BLSK kaufen und dies mit ihren Anteilen an der NordLB bezahlen. In dem Papier wird vorgerechnet, dass diese jeweils gleichviel wert sind, hält Bloomberg fest.

Untersucht wird in dem Papier auch, welche Auswirkungen eine Herauslösung der BLSK auf das Eigenkapital der NordLB haben dürfte. Es zeige sich, dass deutlich weniger als eine Milliarde Euro Eigenkapital aus der NordLB mitzunehmen wäre. Die CET1-Quote der neuen NordLB bleibt in drei durchgespielten Szenarien konstant oder ändert sich nur geringfügig. (aa)

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