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NordLB meldet neue Zahlen, weitere Diskussion um Partnerschaft

NordLB senkt ihre Verluste und betont ihr Ziel, weiter wachsen zu wollen. Das stößt aber nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Niedersachsens Ministerpräsident spricht gar von der Möglichkeit einer freundschaftlichen Trennung.

© inesbazdar / stock.adobe.com

Die NordLB hat ihren Verlust im ersten Quartal verringert. Zugleich betonte sie, wachsen zu wollen, nachdem dieses Ziel von Teilen des Sparkassen-Lagers zuletzt kritisiert worden war. Der Fehlbetrag vor Steuern belief sich auf rund acht Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 99 Millionen Euro ein Jahr zuvor, erklärte die Landesbank am Mittwoch. Sie war 2019 wegen fauler Schiffskredite gestützt worden und danach geschrumpft, erinnert die Nachrichtenagentur Bloomberg in ihrem Bericht.

Anders als bei den meisten Banken ging im ersten Quartal das Zinsergebnis der NordLB leicht zurück. Einen Sprung nach oben von rund einem Viertel gab es hingegen beim Provisionsergebnis. Ansonsten wurden wie üblich die Zahlungen für Bankenabgabe und Einlagensicherungsfonds von 68 Millionen Euro im Startquartal verbucht.

Die Bank hält an ihrem “eingeschlagenen Wachstumskurs fest, ohne das Thema Risiko aus dem Blick zu verlieren“, sagte Vorstandschef Jörg Frischholz bei der Vorlage der Zahlen. Das Neugeschäft hatte sich 2022 auf 23,7 Milliarden Euro belaufen, nach 13,1 Milliarden Euro im Jahr davor.

Im ersten Quartal hatte die NordLB Risikovorsorge in den Abbauportfolios sowie im Segment Flugzeugfinanzierungen aufgelöst. Bei Firmenkunden und Immobilienfinanzierung wurde Risikovorsorge gebildet. Die Quote notleidender Kredite lag Ende März bei knapp 0,7 Prozent.

Moody’s hatte vor zwei Monaten die Ratings der NordLB bestätigt und den Ausblick von stabil auf positiv angehoben.

Skepsis bei einigen Stakeholdern
Im Sparkassen-Lager stören sich einige an den Wachstumsambitionen der NordLB. Sie befürchten neue Risiken oder aber einen wieder erstarkenden Konkurrenten für andere Landesbanken.

Die NordLB hatte versprochen, kleiner und regionaler zu werden, als sie 2019 mit 3,6 Milliarden Euro gestützt werden musste. Über zwei Gesellschaften hatte sich der öffentlich-rechtliche Bankensektor damals gemeinschaftlich an der Rettung beteiligt. Die Gesellschaften halten nun 24 Prozent der NordLB-Anteile. Die Mehrheit liegt beim Land Niedersachsen, das die Wachstumspläne der NordLB unterstützt.

Zankapfel Banksteuerung
Vor diesem Hintergrund ist die von der Bank geplante Einführung einer neuen Banksteuerungs-IT, mit der Risiken und Geschäfte überwacht werden, zu einem Zankapfel geworden. Das Projekt sieht CEO Frischholz als Pflicht an. Die öffentlich-rechtlichen Miteigentümer wollen aber erst mehr Klarheit zum Kurs, bevor sie dem Projekt ihren Segen erteilen.

"Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich beenden"
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sagte beim Sparkassentag am Mittwoch, dass es zwar sein Wunsch sei, dass die NordLB-Trägergemeinschaft zügig zu einem gemeinsamen Verständnis finde. “Wenn dies aber nicht möglich sein sollte, dann gibt es auch die Möglichkeit, eine solche Partnerschaft freundschaftlich und einvernehmlich zu beenden”, sagte Weil. Wie das genau aussehen könnte, erklärte er nicht.

Das Finanzministerium von Niedersachsen wollte die Aussagen nicht einordnen und erklärte, die Worte des Ministerpräsidenten stünden für sich, berichtet Bloomberg des Weiteren.

Denkbar sei jedoch, dass Weil auf ein Ausscheiden der beiden Fides-Gesellschaften aus dem Eigentümerkreis angespielt hat. Über diese hatte sich der öffentlich-rechtliche Bankensektor einst gemeinschaftlich an der Rettung der NordLB beteiligt, als diese wegen fauler Schiffskredite in die Schieflage geraten war. Die Gesellschaften halten nun die oben erwähnten 24 Prozent der NordLB-Anteile. (aa)

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