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Larry Fink nennt ESG-Kampagne ‘hässlich’ und ‘persönlich’

Die Diskussionen rund um ESG-Investments haben laut BlackRock-Chef Larry Fink zu “einer enormen Polarisierung” geführt, wie er am Rande des Meetings des World Economic Forum in Davos anmerkte. Druck gibt es für den weltweit führenden Asset Manager von rechts und links.

BlackRock-CEO Larry Fink 
BlackRock-CEO Larry Fink 

© Christoph Hemmerich / FONDS professionell

"Ich nehme das sehr ernst”, sagte Fink auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Interview mit Bloomberg TV. “Wir versuchen, Missverständnisse auszuräumen. Das ist schwer, weil es nicht mehr um die Sache geht, sondern sie es auf eine persönliche Art und Weise vorbringen. Zum ersten Mal in meiner beruflichen Laufbahn sind Angriffe jetzt persönlich. Sie versuchen, das Thema zu verteufeln.”

Zwischen zwei Stühlen: den einen zu viel, den anderen zu wenig
Fink ist einer der großen Befürworter von Investments mit Fokus auf ökologische und soziale Ziele sowie gute Unternehmensführung (ESG) und spricht das Thema auch in seinen jährlichen Briefen an die Branche prominent an. Inzwischen wird BlackRock diesbezüglich von beiden Enden des politischen Spektrums angegriffen. Die Rechte behauptet, dass ESG der auf fossile Brennstoffe fokussierten Wirtschaft schade. Die Linke indessen argumentiert, BlackRock tue nicht genug gegen den Klimawandel.

Hässlicher Narrativ
“Um es klar zu sagen: Der Narrativ ist hässlich, der Narrativ erzeugt diese enorme Polarisierung”, sagte Fink. “Wir tun alles, was wir können, um den Narrativ zu ändern”, sagte Fink gegenüber Bloomberg.

Millionenkosten für Kampagnen
Angesichts des politischen Drucks hat BlackRock im vergangenen Jahr in den USA Rekordsummen in politische Kampagnen gesteckt und zusätzliche Lobbyisten in Texas und Washington eingestellt. In einem Brief an Wirtschaftsgrößen wolle sich er in diesem Quartal auf das “Konzept der Hoffnung” konzentrieren.

Firma der Hoffnung
“BlackRock ist eine Firma, die versucht, Hoffnung zu verkaufen, denn warum sollte jemand etwas in eine 30-jährige Verpflichtung stecken, wenn Sie nicht glauben, dass etwas in 30 Jahren besser wird?”, so Fink. Das verwaltete Vermögen von BlackRock lag Ende Dezember 2022 bei 8,59 Billionen US-Dollar, Ende 2021 hatte es noch die Schwelle von zehn Billionen US-Dollar überschritten. Zweistellige Verluste auf der Bond- und Aktienseite haben auch bei den von BlackRock verwalteten Assets deutliche Spuren hinterlassen. (kb)

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