Kryptobank Silvergate plant Liquidation
Silvergate muss auf die negativen Entwicklungen der vergangenen Wochen und Monate reagieren und schließt ihr Pforten.

Die Kryptobank Silvergate Capital wird angesichts der Belastungen im Zuge der FTX-Pleite ihre Geschäftstätigkeit einstellen. Die Vermögenswerte des stark in der Branche engagierten Instituts werden liquidiert. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.
“In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in der Branche und bei den Aufsichtsbehörden ist Silvergate der Ansicht, dass eine geordnete Abwicklung des Bankbetriebs und eine freiwillige Liquidation der Bank der beste Weg nach vorne ist”, erklärte Silvergate. “Der Abwicklungs- und Liquidationsplan der Bank beinhaltet die vollständige Rückzahlung aller Einlagen.”
Für die Silvergate-Aktie ging es angesichts der Nachricht im nachbörslichen US-Handel Mittwoch in der Nacht um mehr als 40 Prozent bergab auf zeitweise nur 2,30 Dollar. Beim Hoch im November 2021 waren die Titel für 220 Dollar gehandelt worden.
Geschäfte der Bank mit der kollabierten Digitalwährungsbörse FTX und der Gesellschaft Alameda Research, die ebenfalls zum Imperium von Sam Bankman-Fried gehörte, brachten Silvergate Untersuchungen der Aufsichtsbehörden ein sowie strafrechtlichen Ermittlungen der Betrugsabteilung des Justizministeriums ein.
Fehlverhalten seitens Silvergate wurde zwar nicht behauptet. Die Notlage der Bank verschärfte sich damit aber. Sie musste Vermögenswerte mit Verlust verkaufen und das Zahlungsnetzwerk für Krypto-Kunden schließen, das sie als “Herzstück” ihres Geschäfts bezeichnete.
Am 1. März 2023 hatte Silvergate Anlegern mitgeteilt, dass die Bank prüfe, ob sie ihre Geschäftstätigkeit fortsetzen könne. Die letzten Bankpleiten in den USA gab es im Jahr 2020. Für das erste Jahr der Corona-Pandemie listet die Webseite der Einlagensicherung FDIC vier Insolvenzen auf. Da Silvergate freiwillig liquidiert wird, geht der Kollaps des Instituts nicht in die FDIC-Statistik ein. (aa)