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Kommunalkredit: Neuer Haupteigentümer

Die schwedische Beteiligungsgesellschaft Altor Fonds will die Mehrheit an der Wiener Kommunalkredit übernehmen. Die bisherigen Beteiligungsvehikel und der Gemeindebund sollen weiterhin Anteile behalten.

Paal Weberg, Altor
Paal Weberg, Co-Managing Partner bei Altor
© Altor

Die Infrastrukturfinanziererin Kommunalkredit soll künftig mehrheitlich der schwedischen Beteiligungsgesellschaft Altor Fonds gehören. Laut einer Aussendung der Bank hat Altor  einen Vertrag über den Erwerb von 80 Prozent an der Kommunalkredit Austria AG unterzeichnet. Die Behörden müssen noch zustimmen.

Im Zuge der Mehrheitsübernahme ist laut Aussendung eine Kapitalerhöhung im Umfang von 100 Millionen Euro geplant. Altor sei langfristig orientiert und habe Erfahrung bei Investitionen in Banken sowie als Entwickler, Errichter und Betreiber von Erneuerbare-Energie-Anlagen, heißt es. Altor werde die Kommunalkredit "mit Kapital und Ressourcen unterstützen, um ihre Fähigkeiten zu stärken", so Paal Weberg, Co-Managing Partner bei Altor.

Bisherige Eigentümer behalten Minderheitenanteil
Seit 2015 gehört die Kommunalkredit weitgehend einem Konsortium um Patrick Bettscheider, Gründer der deutschen Mainfirst Bank (jetzt Stifel). Konkret besitzt die Satere Beteiligungsverwaltungs GmbH 99,80 Prozent an der Kommunalkredit. Die restlichen 0,20 Prozent gehören dem Österreichischen Gemeindebund. Satere befindet sich zu 55 Prozent im Eigentum der – laut Homepage von Bettscheider gegründeten – Investmentgesellschaft Interritus Limited mit Sitz in Großbritannien; die restlichen 45 Prozent gehören der Gesellschaft Trinity Investments Designated Activity Company, Irland. Interritus, Trinity und Gemeindebund wollen Minderheitsaktionäre bleiben.

Mit der Übernahme wird ein neues Eigentümer-Kapitel in der bewegten Kommunalkredit-Geschichte aufgeschlagen. Die Bank war nach Spekulationsgeschäften sowie im Zuge der Finanzkrise 2008 ins Wanken geraten und brachte damit auch ihre Hauptaktionäre, die österreichischen Volksbanken, in Schwierigkeiten. Es folgte die Verstaatlichung und die Abspaltung der Bad Bank KA Finanz. 2015 stieg der Staat wieder aus der Kommunalkredit aus und verkaufte an Bettscheiders Konsortium.

Hohe Kundeneinlagen
Die Kommunalkredit tritt in erster Linie als Finanziererin von Infrastruktur und Energieprojekten auf. Umgekehrt platziert sie Anleihen bei institutionellen Investoren. Gleichzeitig wurde die Finanzierungsbasis aber in den vergangenen Jahren in den Retailbereich hinein ausgedehnt. Mit der Plattform "Kommunalkredit Invest" werden private Sparer angesprochen, während sich "Kommunalkredit Direkt" auf Einlagen von Gemeinden und öffentlichkeitsnahen Unternehmen bezieht. Kundeneinlagen machten per Ende Juni 2022 rund die Hälfte der Refinanzierungsstruktur der Bank aus.

Nach aktuellen Angaben geht die Bank davon aus, dass sie 2022 ein operatives Ergebnis von 80 Millionen Euro erwirtschaftet hat. Die Cost-Income-Ratio (CIR) liegt demnach bei knapp 50 Prozent gruppenweit und bei 45 Prozent im Bankbetrieb. Für die Investoren zahlt sich das Investment aus: Die Eigenkapitalrendite (RoE) nach Steuer liegt laut den Angaben bei etwa 20 Prozent. Das ist weit entfernt von einstelligen Standards, die man von klassischen Universalbanken kennt. (eml)

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