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Jeder vierte deutsche Banker arbeitet werktags noch am Abend

Etwa jeder vierte Beschäftigte im privaten Bankgewerbe in Deutschland arbeitet werktags häufiger außerhalb der üblichen Bürozeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Bloomberg vorliegt.

© sebra / stock.adobe.com

Demnach sind 27,2 Prozent der Beschäftigten häufig oder sehr häufig werktags zwischen 18 und 20 Uhr beruflich tätig. Basis hierfür ist die neueste repräsentative Mitarbeiterbefragung durch das Sozialforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Arbeitgeberverbandes des privaten Bankgewerbes (AGV Banken). Die Erhebung wird seit über zehn Jahren regelmäßig durchgeführt.

Stabile Quote im Kurzfristvergleich
Der ermittelte Anteil liegt zwar nur leicht unter dem Wert der Befragungsrunde aus dem vergangenen Jahr. Damals gaben 27,3 Prozent der Kollegen an, dass sie häufig oder sehr häufig werktags nach 18 Uhr arbeiten.

Langfristig abnehmende Tendenz
Im langfristigen Vergleich jedoch zeigt sich, dass die Arbeit außerhalb der üblichen Bürozeiten tendenziell stärker abnimmt. So hatten vor rund zerhn Jahren noch rund 37 Prozent der Beschäftigten die Frage nach der Arbeit außerhalb der üblichen Bürozeiten an Werktagen mit Ja beantwortet.

Arbeit außerhalb üblicher Bürozeiten nimmt ab
Anteil der Beschäftigten, die werktags nach 18 Uhr häufiger beruflich tätig sind

Respekt vor Ruhezeiten
Der Herzinfarkt eines Bankers von HSBC, der in einem viral gegangenen LinkedIn-Post beschrieben wurde, hatte vor drei Jahren eine Debatte über Überarbeitung im Bankensektor ausgelöst. Der AGV Banken kommt in seiner Studie zu dem Schluss, dass Feierabend und Ruhezeiten in der Branche respektiert werden.

Wochenendarbeit steigt langsam an
Leicht nach oben geht es derweil bei der Arbeit am Wochenende, wenn auch auf sehr niedrigem Niveau. So gaben 8,7 Prozent der Beschäftigten in der aktuellen AGV-Befragung an, dass sie samstags häufig oder sehr häufig arbeiten, verglichen mit etwa 7,8 Prozent ein Jahr zuvor. Mit Blick auf den Sonntag ist die Quote ebenfalls angestiegen, und zwar von 3,2 Prozent auf 4,0 Prozent in diesem Jahr. Der Anteil liegt aber sowohl für den Samstag als auch für den Sonntag weiterhin unter dem Niveau, das vor der Corona-Pandemie erreicht worden war.

Der AGV Banken vertritt die Interessen von rund 100 Instituten in Deutschland mit 135.000 Beschäftigten, darunter große wie die Deutsche Bank und die Commerzbank, aber auch kleinere wie Berenberg und Metzler. Derzeit laufen die Tarifverhandlungen zu einer Anhebung der Gehälter. (kb)

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