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Harsche Kritik an Vanguard wegen Ausstieg aus Net-Zero-Gruppe

Da baut sich gerade ein ziemlicher Druck auf die amerikanische Vanguard-Gruppe auf. Eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Investoren, aber auch andere, renommierte Marktbeobachter setzen einige Fragezeichen hinter den Ausstieg des US-Vermögensgiganten aus der Netto-Null-Initiative.

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© terovesalainen / stock.adobe.com

Mit Enttäuschung, vor allem aber nicht zu knapper Kritik haben Marktteilnehmer in den USA reagiert, als die Vanguard-Gruppe vor wenigen Tagen mitgeteilt hat, sie werde aus der Vermögensverwalter-Initiative austreten, die sich für Netto-Null-Ziele einsetzt. Kein Wunder, denn der Finanzkoloss mit Sitz im US-Staat Pennsylvania ist eines der größten Mitglieder der Initiative, zu deren Zielen sich immerhin über 290 Unterzeichner mit einem insgesamt verwalteten Vermögen von 66 Billionen US-Dollar verpflichtet haben. Bis 2050 wollen die Unterzeichner der Net Zero Asset Manager Initiative (NZAM) den Ausstoß von Treibhausgasen ihrer Portfoliounternehmen unter dem Strich auf Null senken, um das Pariser Klimaschutzziel zu erreichen.

Zu seinem Austritt hat Vanguard lediglich erklärt, man wolle damit Klarheit für seine Investoren schaffen, man werde aber unabhängig davon auch künftig ähnliche Ziele verfolgen. Noch relativ harmlos fiel die Reaktion des Ceres Investor Networks, einem der NZAM-Gründungspartner, aus, in dem sich mehr als 220 institutionelle Investoren mit verwalteten Assets von mehr als 60 Billionen US-Dollar zusammengeschlossen haben.

"Fehlgeleitete Kehrtwende"
Man wünsche Vanguard alles Gute und freue sich darauf, weiterhin mit dem Unternehmen zusammenzuarbeiten, erklärte Kirsten Snow Spalding, Vizepräsidentin des Netzwerks, laut dem US-Magazin Pensions & Investments. Es sei bedauerlich, dass über politischen Druck versucht werde, Unternehmen daran zu hindern, Risiken effektiv zu managen. Gemeint war die klare Reduzierung des CO2-Ausstoßes, was ein wesentlicher Teil ihrer treuhänderischen Pflicht sei, so Spalding.

Deutlich schärfer drückte das Brad Lander, Rechnungsprüfer der Stadt New York, aus, der als Treuhänder ein Vermögen von knapp 240 Milliarden US-Dollar des "New York City Retirement System" verantwortet. "Es handelt sich um eine fehlgeleitete Kehrtwende zu einer Zeit, in der Finanzinstitutionen einen starken, kollektiven Ansatz zur Bewältigung der finanziellen Risiken des Klimawandels verfolgen sollten", erklärte Lander. Die von ihm verantworteten Pensionsfonds würden zwar nicht mit Vanguard zusammenarbeiten, die Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in Übereinstimmung mit dem Pariser Abkommen sei aber "nicht verhandelbar für Investmentmanager, die die wirtschaftlichen Gefahren des Klimawandels für ihre Portfoliounternehmen ernst nehmen".

"Markt und Kunden werden das Unternehmen genau beobachten"
Auf einen kurzen Nenner brachte der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore, Vorsitzender des bereits 2004 von ihm gegründeten Unternehmen "Generation Investment Management", seine Kritik. In einem Bloomberg-Interview bezeichnete er die Entscheidung als "unverantwortlich und kurzsichtig".

Als Anspielung auf das, was Vanguard aufgrund seines Austritts noch zu erwarten hat, darf wohl die Reaktion von Dave Wallack, Chef von "For the Long Term", einer gemeinnützigen Gruppe für staatliche und kommunale Finanzbeamte, gewertet werden. Man sei zwar enttäuscht über den Rückzug von Vanguard, das Versprechen des Vermögensverwalters, sich weiterhin für die Minderung von Klimarisiken einzusetzen als, stimme aber immerhin hoffnungsvoll. Und Wallack ergänzte: "Ich bin mir sicher, dass der Markt und die Kunden das Vorgehen des Unternehmens genau beobachten werden." (hh)

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