Hamburger HCOB will Eigentümern milliardenschwere Dividende zahlen
Die Hamburg Commercial Bank (HCO) will ihren Eigentümern circa 1,5 Milliarden Euro an Dividenden ausschütten.
Die Hamburg Commercial Bank (HCOB) erwägt, für 2022 eine Dividende von 1,5 Milliarden Euro zu zahlen. Für die neuen Eigentümer der ehemaligen HSH Nordbank, zu denen Cerberus Capital und J.C. Flowers gehören, könnte sich damit das Investment von rund einer Milliarde Euro vor etwa vier Jahren bezahlt machen. Das berichtet Bloomberg News.
Ein Beschluss zur Ausschüttung der 1,5 Milliarden Euro werde im zweiten Quartal erwartet, wie die HCOB am Donnerstag bei der Bilanzvorlage mitteilte. Das Unternehmen wolle das während der Transformation notwendige hohe Kapitalniveau nun normalisieren. Unter Berücksichtigung der möglichen Dividende liege die CET1-Quote zu Ende 2022 bei 20,5 Prozent, verglichen mit 28,9 Prozent ein Jahr zuvor, wie die vorgelegten Daten zeigen.
Bereits vergangenen Monat hatte CEO Ian Banwell im Interview mit Bloomberg eine Dividende in Milliardenhöhe in Aussicht gestellt.
Krisenjahre endgültig ad acta gelegt
Die einstige HSH war nach der Finanzkrise vom Staat gerettet worden, weil sie sich mit Schiffskrediten verspekuliert hatte. Im Jahr 2018 wurde sie als erste Landesbank privatisiert und an das Konsortium rund um Cerberus verkauft. Sie schrumpfte stark und spezialisiert sich heute auf Bereiche wie Immobilien-, Schiffs- und Projektfinanzierungen.
Für 2022 meldete die HCOB einen Vorsteuergewinn von etwa 363 Millionen Euro, verglichen mit 299 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Zur Begründung verwies die Bank auf eine verbesserte Profitabilität im operativen Geschäft und eine gute Entwicklung in der Risikovorsorge.
Auf die Frage, ob die Oldenburgische Landesbank - zu deren Eigentümern unter anderem Apollo Global Management gehört — ein mögliches Übernahmeziel für die HCOB sei, sagte Banwell, dies sei eine strategische Entscheidung der HCOB-Eigentümer. Er selbst sei mit dem Geschäftsmodell der OLB nicht vertraut.
Auch Gerüchten über einen baldigen HCOB-Börsengang nahm der CEO den Wind aus den Segeln. Er wisse nichts von solchen Plänen, insofern sei das wohl kein “unmittelbar bevorstehendes” Szenario. Dass die HCOB in diesem Jahr mit IPO-Vorbereitungen beginne, sei mehr eine “technische” Übung.
Banwell bekräftigte, dass die Bank weiter moderat wachsen wolle. Das hatte er schon in dem Bloomberg-Interview in Aussicht gestellt, und dabei die Bereiche Projektfinanzierungen, erneuerbaren Energien sowie International Corporate genannt. Auch bei Schiffs- und Immobilienfinanzierungen bleibe die HCOB aktiv, allerdings wolle sie hier nicht sehr aggressiv wachsen. (aa)
Bekannte Finanzinvestoren sind die Eigner