Goldman Sachs und Morgan Stanley vor Milliarden-Deal in Deutschland
Die US-Großbanken könnten das begeehrte Mandat erringen, das Logistikunternehmen DB Schenker zu verkaufen.
Die Deutsche Bahn hat informierten Kreisen zufolge nach einem heiß umkämpften Bewerbungsprozess die Wall-Street-Größen Goldman Sachs und Morgan Stanley als Berater für den potenziellen Verkauf ihrer Logistiksparte DB Schenker ausgewählt. Das berichtet Bloomberg News.
20 Milliarden Euro Deal
Die Bahn steht kurz davor, den Zuschlag für die Beratung bei dem mit bis zu 20 Milliarden Euro bewerteten Deal formell zu erteilen. Das Mandat war dem Vernehmen nach eines der derzeit am härtesten umkämpften in Europa und das Auswahlverfahren dauerte Wochen, berichten Personen, die mit der Situation vertraut sind aber nicht namentlich genannt werden wollen.
Die endgültigen Details des Mandats würden derzeit ausgearbeitet und könnten sich noch ändern, sagten die Personen. Deutsche Bahn, Goldman Sachs und Morgan Stanley lehnten eine Stellungnahme ab.
Deutsche Bank hofft noch
Die Deutsche Bank erwartet laut einem Sprecher ebenfalls, eine beratende Rolle bei der Transaktion zu erhalten. Sollte das gelingen, hätte der Platzhirsch eine neue Schlappe bei einem heimischen Großdeal verhindert. Beim Börsengang der Sportwagenschmiede Porsche AG im vergangen Jahr mussten sich die Frankfurter mit einer Nebenrolle zufriedengeben.
Die Staatsbahn hatte im Dezember erklärt, sie werde den Verkauf von DB Schenker prüfen. Auch eine Veräußerung der Arriva-Transportsparte steht zur Debatte, wie Bloomberg News bereits berichtete. Der Verkauf würde helfen, Schulden abzubauen und den maroden heimischen Bahnbetrieb zu modernisieren, eine der wichtigsten Prioritäten der Ampelkoalition in Berlin.
Schenker wird wahrscheinlich Angebote von Konkurrenten wie dem dänischen Spediteur DSV anziehen, der bereits öffentlich Interesse bekundet hat. Andere potenzielle Interessenten aus der Branche wären die Deutsche Post und die Schweizer Kühne + Nagel International.
Finanzinvestoren wie Carlyle und CVC Capital Partners haben ebenfalls Gespräche über ein gemeinsames Angebot geführt, wie Bloomberg News letztes Jahr berichtete. Auch Advent International und Bain Capital sowie Blackstone könnten sich bemühen, sagten damals mit den Plänen vertraute Personen. Ein Börsengang von Schenker sei ebenfalls eine Option gewesen, so die Personen. (aa)