Finance in Motion: Deutsche ESG-Boutique soll zum Verkauf stehen
Der deutsche ESG-Fonds-manager Finance in Motion prüft Medienberichten zufolge den Verkauf an einen Mitbewerber oder andere Investoren.
Der Frankfurter ESG-Asset-Manager Finance in Motion GmbH prüft informierten Kreisen zufolge einen Verkauf. Darüber berichtet Bloomberg News. Das Unternehmen arbeite mit Beratern zusammen und könnte mit mehreren hundert Millionen Euro bewertet werden, hieß es. Die Diskussionen dauern den Angaben zufolge an und es gebe keine Garantie, dass es zum Abschluss einer Transaktion kommen wird. Eine Sprecherin von Finance in Motion wollte sich auf laut Bloomberg nicht zum Thema äußern.
Das 2009 gegründete Unternehmen unterhält weltweit 16 Büros und beschäftigt über 270 Mitarbeiter. Finance in Motion kümmert sich laut Webseite um rund 3,2 Milliarden Euro. Alle beratenen Fonds fallen unter Artikel 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation, der höchsten ESG-Kategorie der Europäischen Union. Geführt wird das Unternehmen von Christoph Freytag, einst bei der ProCredit Bank, Elvira Lefting, zu deren beruflichen Stationen die KfW zählt, und Sylvia Wisniwski.
Das könnte das Unternehmen zu einem interessanten Übernahmeziel machen, nachdem große Vermögensverwalter wie Amundi, DWS Group, DekaBank und BlackRock viele ihrer Artikel-9-Fonds aufgrund strengerer EU-Richtlinien zur Verwendung des Labels herabstufen mussten.
In den letzten Jahren haben sich die Märkte für nachhaltige Finanzen von der Nische in den Mainstream bewegt. Die Nachfrage nach ESG-Produkten stieg rapide an. Viele Investoren suchen nach attraktiven Anlagemöglichkeiten, die ökologische, soziale und Governance-Richtlinien einhalten. (aa)