DZ Bank meldet Rekordgewinn trotz.....
Die DZ Bank muss zwar in ihrer Bilanz höhere Rückstellungen für drohende Verluste dotieren, kann aber trotzdem einen satten Gewinn erzielen.

Die DZ Bank-Gruppe hat im vergangenen Jahr deutlich höhere Risikovorsorgen gebildet, aber dennoch einen Rekordgewinn erzielt. Grund für die hohen Rückstellungen war unter anderem die maue Konjunktur. Das berichtet Bloomberg News.
Unterm Strich belief sich die Vorsorge auf rund 845 Millionen Euro, verglichen mit 362 Millionen Euro in 2023, wie die DZ Bank am Dienstag erklärte. Zugleich stieg der Gewinn vor Steuern auf 3,3 Milliarden Euro, nach 3,2 Milliarden Euro im Vorjahr.
Für das laufende Jahr erwartet die DZ Bank Gruppe ein Vorsteuerergebnis von 2,5 Milliarden Euro bis 3,0 Milliarden Euro.
Mehr Unternehmenspleiten
Das genossenschaftliche Spitzeninstitut verwies darauf, dass die schwache Wirtschaftsleistung mittlerweile zu steigenden Unternehmensinsolvenzen führe. Die Konjunkturlage und die damit verbundenen Ausfallrisiken würden sich nun bei einzelnen Instituten der DZ Bank Gruppe widerspiegeln.
So mussten die VR Smart Finanz, die Finanzierungsösungen für den Mittelstand anbietet, und die TeamBank, die sich auf Konsumentenkredite spezialisiert hat, eine höhere Risikovorsorge bilden. Auch bei der Verbund- und Geschäftsbank fielen erhöhte Rückstellungen für Risiken an.
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach Daten des Statistischen Bundesamtes allein im Januar 2025 um etwa 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Mit Ausnahme des Juni 2024 liegen die Zuwachsraten im Vorjahresvergleich damit seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich.
Auch bei anderen Banken schlägt das schwache wirtschaftliche Umfeld offenbar durch. So berichtete HSBC Deutschland in der vergangenen Woche von 117 Millionen Dollar an Risikovorsorge für 2024, nachdem ein Jahr zuvor nur 4 Millionen Dollar angefallen waren.
Fonds- und Versicherungsgeschäft brummt
Recht gut lief es im vergangenen Jahr bei der DZ Bank Gruppe hingegen bei der Fondsgesellschaft Union Investment und dem Versicherer R+V. Sie erzielten vor Steuern jeweils einen Gewinn von rund 1,2 Milliarden Euro. Positive Entwicklung an den Kapitalmärkten gaben Rückenwind.
Vielversprechend angelaufen ist nach eigenen Angaben das Pilotprojekt für Kryptowährungen im Privatkundengeschäft. Schon ab dem Sommer soll das Angebot, das die DZ Bank gemeinsam mit dem IT-Dienstleister Atruvia und der Börse Stuttgart entwickelt hat, für die genossenschaftlichen Primärbanken in Deutschland zur Verfügung stehen.
Vorstandschef Cornelius Riese stellte am Dienstag auch in Aussicht, dass die DZ Bank eine wichtige Rolle in der “taktischen Konsolidierung” der Branche spielen werde. Dabei könne es beispielsweise darum gehen, neue Kompetenzen hinzuzukaufen, oder Skaleneffekte zu erzielen. Zuletzt hatte die DZ Bank bereits das Verwahrstellengeschäft der ApoBank übernommen und sich in diesem Bereich im Spitzenfeld festgesetzt. (aa)