Deutsche Genobanken lehnen 16-Prozent-Gehaltsplus als "zu hoch" ab
Die Gehaltsverhandlungen bei den deutschen Volks- und Raiffeisenbanken könnten haarig werden. Denn die Arbeitgeberseite erachtet die bislang geforderten Gehaltssteigerungen als zu hoch.

Beim Auftakt der Tarifrunde für die Beschäftigten der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken am Mittwoch in Langen lagen die Positionen nach Abgaben der Arbeitgeber noch sehr weit auseinander. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.
„Gehaltsforderungen von rund 16 Prozent, bezogen auf eine Laufzeit von maximal 24 Monaten, sind angesichts der vielfältigen wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Institute stehen, zu hoch“, erklärte Jürgen Kikker, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR).
Deutschland stecke in der Rezession fest, die Zahl der Firmeninsolvenzen steige. Diese Entwicklungen würden in den kommenden Jahren nicht spurlos an den Banken vorbeigehen, warnte Kikker.
Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) hatte mit Verweis auf die Inflation 13,45 Prozent mehr Gehalt gefordert bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monate. Bei einer längeren Laufzeit wollte der DBV für je sechs weitere Monate 1,3 Prozent mehr Geld durchsetzen, bei 24 Monaten Laufzeit also rund 16 Prozent (Institutional Money berichtete).
Hoffen auf zweite Verhandlungsrunde
Die Arbeitgeber haben bei dem Treffen am Mittwoch die Forderungen zwar zurückgewiesen, aber selbst noch kein eigenes Angebot vorgelegt. Dieses soll bei der zweiten Verhandlungrunde am 12. Februar folgen.
“Dies kam nicht unerwartet, ist aber doch enttäuschend”, erklärte der DBV. “Wir erwarten aber vom AVR, dass das Verzögern nicht zu Lasten der Beschäftigten geht.” Zudem unterstrich der DBV seine Forderung nach einer garantierten Übernahme für Auszubildende bis Ende 2026.
Die öffentlichen Banken, zu denen Institute wie LBBW und BayernLB gehören, hatten bereits vergangenes Jahr Gehältersteigerungen von 11,5 Prozent in drei Stufen zugesagt. Bei den privaten Banken, darunter Deutsche Bank und Commerzbank, belief sich die vereinbarte Gehaltserhöhung auf 10,5 Prozent, ebenfalls in drei Stufen. (aa)