Credit Suisse stoppt Neugeschäft in Russland, reduziert Engagement
Die Schweizer Großbank steigt bei ihren Russlandaktivitäten auf die Bremse, um keine juristischen Probleme mit den westlichen Staaten zu bekommen.
Die Credit Suisse Group hat ihr Neugeschäft in Russland gestoppt und reduziert ihr vorhandenes Engagement. Damit folgt sie dem Beispiel anderer Banken, die sich nach dem Einmarsch in der Ukraine zurückgezogen haben. Laut einem internen Dokument, das Bloomberg einsehen konnte, unterstützt die Schweizer Bank ihre Kunden dabei, ihr Russland-Engagement abzubauen. Zudem habe sie operative Tätigkeiten verlagert und ermögliche es Mitarbeitern, in andere Länder umzuziehen. Darüber informiert Bloomberg News.
Die Züricher Bank hatte Anfang März ihr Russland-Engagement mit rund 848 Millionen Franken per Ende letzten Jahres und rund 125 Mitarbeitern beziffert. Etwa vier Prozent des verwalteten Vermögens entfielen auf russische Kunden. Chief Executive Officer Thomas Gottstein hatte am 15. März 2022 erklärt, die Bank verfüge über ein “sehr gut funktionierendes Risikomanagement in dieser Situation”.
Darüber hinaus wurde am Montag bekannt, dass die Bank von wichtigen US-Kongressabgeordneten zur Einhaltung der gegen Russland verhängten Sanktionen befragt worden sei.
Beim Lokalrivalen UBS Group hatte CEO Ralph Hamers Anfang März angekündigt, dass kein Neugeschäft mehr in Russland gemacht werde und man versuche, das eigene sowie das Kundenrisiko zu reduzieren.
Credit Suisse betonte, dass sie alle Sanktionen beachte, insbesondere die der Europäischen Union, Großbritanniens, der USA und der Schweiz. (aa)