Commerzbank: Bund sucht Berater für verbleibendes Aktienpaket
Die deutsche Bundesregierung will sich Gerüchten zufolge eine Bank suchen, um sich betreffend die weitere Vorgehensweise bei der Commerzbank beraten zu lassen. Damit sollen den Kritikern der Wind aus den Segeln genommen werden.
Die Bundesregierung will sich von einer Bank beraten lassen, wie sie mit ihrem verbleibenden Anteil an der Commerzbank verfahren soll. Das berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der jüngste Verkauf war auf Kritik gestoßen, weil er der UniCredit den Einstieg ermöglichte. Das berichtet Bloomberg News.
Die Regierung spreche mit potenziellen Finanzberatern und bereite sich darauf vor, sie einzuladen, sich für die Rolle zu bewerben, sagten die Personen, die darum baten, nicht namentlich genannt zu werden. Die Bank, die das Rennen macht, könnte strategische Ratschläge über die Art und Weise und den Zeitpunkt möglicher künftiger Veräußerungen geben, hieß es. Auch wolle der Bund Expertise bezüglich der Frage einholen, ob er die restliche Commerzbank-Beteiligung von zwölf Prozent womöglich behalten sollte.
Damit werde die Bundesregierung neben JPMorgan Chase einen weiteren Berater hinzuziehen, hieß es von einigen Personen. Die Bank hatte beim letzten Anteilsverkauf mit der Finanzagentur zusammengearbeitet.
Die Einbeziehung einer weiteren Bank könnte Berlin helfen, sich vor weiteren öffentlichen Vorwürfen über den Umgang mit der Commerzbank-Beteiligung zu schützen. Der Verkauf im September war von Oppositionspolitikern an den Pranger gestellt worden, nachdem die UniCredit das gesamte Paket gekauft hatte, wodurch die italienische Bank über Nacht zum Großinvestor wurde und die Möglichkeit einer Übernahme aufkam.
Der CDU-Haushaltsexperte Christian Haase hatte den Verantwortlichen für den Anteilsverkauf im vergangenen Monat unprofessionelles Verhalten vorgeworfen und erklärt, es hätte niemanden überraschen dürfen, dass die UniCredit beim Commerzbank-Aktienpaket zugreift.
Die Überlegungen der Regierung, was mit der Commerzbank-Beteiligung geschehen solle, dauerten an, und Berlin habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen, hieß es. Vertreter des Bundesfinanzministeriums und der Commerzbank lehnten eine Stellungnahme ab. (aa)
Die wichtigsten direkten und indirekten Eigner der Commerzbank