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Bundesregierung: Commerzbank-Übernahme wäre nicht zu verhindern

Die Bundesregierung hat erklärt, eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit nicht verhindern zu können. Dies zeigt, wie begrenzt ihr Einfluss trotz des erbitterten Widerstands gegen eine mögliche Transaktion ist.

© Tobias Arhelger / stock.adobe.com

Die Übernahme einer Mehrheit der Commerzbank-Aktien könne "aufgrund der Börsennotierung der Commerzbank und ihres breit gestreuten Aktionariats" vom Bund nicht verhindert werden, antwortete das Finanzministerium auf eine Anfrage von Abgeordneten, die am Mittwoch (13.11.) vom Pressedienst des Bundestags veröffentlicht wurde. Eine "vollständige Übernahme" könne jedoch abgewendet werden, solange der Bund eine Beteiligung von über zehn Prozent an der Commerzbank halte, fügte das Ministerium in dem Schreiben vom 5. November hinzu.

Die italienische Unicredit zieht eine Übernahme der Commerzbank in Betracht, seit sie eine große Beteiligung an dem Frankfurter Geldhaus aufgebaut hat. Durch den Deal würde laut Unicredit-CEO Andrea Orcel eine größere und bessere Bank entstehen.

Die Bundesregierung kritisierte das Vorgehen von Unicredit und stellte sich gegen die geplante Übernahme. Der neue Finanzminister Jörg Kukies bekräftigte dies am Dienstag (12.11.).

Orcel merkte letzte Woche an, dass es bis zu einem Jahr dauern könnte, bis er eine Entscheidung darüber trifft, was mit der Beteiligung von Unicredit an der Commerzbank geschehen soll. "Wir wollen die Möglichkeit haben, alle wichtigen Interessengruppen, einschließlich der Bundesregierung, davon zu überzeugen, dass eine mögliche Fusion einen Mehrwert schafft", erklärte er im "Bloomberg"-Interview.

Kritik am Vorgehen
Die Bundesregierung verurteilte auch die Art und Weise, wie Unicredit eine staatliche Platzierung von Commerzbank-Aktien ausnutzte, um die Beteiligung aufzubauen. Laut Orcel hat die italienische Bank ihr Interesse an der Commerzbank bereits vor der Beteiligung an der Platzierung bekundet, weshalb der Kauf nicht überraschend gewesen sein dürfte.

Wie aus dem Dokument des Finanzministeriums vom 5. November hervorgeht, führte die Chefin von Unicredit Deutschland, Marion Höllinger, am 4. September ein Gespräch mit Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen. Dabei ging es um die Ankündigung vom Vortag, dass der Bund Commerzbank-Aktien verkaufen werde.

Das Telefonat fand vor der Durchführung der Transaktion in der darauffolgenden Woche statt. Dies bestätigt einen Bericht von "Bloomberg", wonach es in diesem Zeitraum Kontakte zwischen Unicredit und der Bundesregierung gegeben habe. (mb/Bloomberg)

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