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BayernLB: Licht und Schatten im ersten Halbjahr

Die Bayerische Landesbank erzielte in den ersten sechs Monaten ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 277 Millionen Euro. Zum Vergleich: In der Vorjahresperiode waren es noch 485 Millionen Euro. Trotzdem kam es zu einer Prognoseanpassung nach oben.

Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB
Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB

© Bayrische Landesbank

Bei der BayernLB ist der Gewinn in den ersten sechs Monaten um 43 Prozent eingebrochen. Daran hatte auch das langjährige Zugpferd DKB, eine Tochter der Bank, ihren Anteil. Fortschritte meldete der Konzern indes beim angekündigten Stellenabbau. Auch mit dem Verkauf von nicht mehr benötigten Immobilien in München soll im zweiten Halbjahr Ernst gemacht werden. Das sind die wichtigsten Eckpunkte der Halbjahreszahlen der BayernLB, über die Bloomberg berichtet.

Positive Faktoren liefen aus
Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich auf 277 Millionen Euro, verglichen mit 485 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die BayernLB am Donnerstag mitteilte. Höhere Erträge aus dem EZB-Tender und positive Bewertungseffekte hatten das Ergebnis der ersten sechs Monate 2021 begünstigt.

Belastend wirkte der Anstieg des Verwaltungsaufwands bei der DKB, in die gerade viel investiert wird, um sie technologisch auf den neuesten Stand zu bringen. Im Teilsegment DKB, das vor allem die gleichnamige Tochter enthält, ging der Gewinn um mehr als die Hälfte zurück. Eine negative Marktentwicklung bei Eigenmittelanlagen sowie Verluste aus Zinssicherungsinstrumenten setzen dem Segment ebenfalls zu.

“Nach dem ersten Quartal, das durch den brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie durch Bankenabgabe und Einlagensicherung belastet war, haben wir ein gutes zweites Quartal hingelegt, sodass wir insgesamt ein ansprechendes Halbjahresergebnis erwirtschaftet haben“, sagte Stephan Winkelmeier, Vorstandsvorsitzender der BayernLB.

Als direkte Reaktion auf den Krieg hatte die BayernLB ihre Repräsentanz in Moskau geschlossen und ihr Neugeschäft mit Russland, der Ukraine und Belarus eingestellt. Das Brutto-Kreditvolumen für diese Länder reduzierte sich im ersten Halbjahr von rund 600 Millionen Euro auf 400 Millionen Euro. Das Netto-Kreditvolumen lag bei etwa 100 Millionen Euro. Das Engagement in den vom Russland-Ukraine-Krieg direkt betroffenen Ländern werde wo immer möglich zurückgeführt, hieß es.

900 Stellen gestrichen
Den beschlossenen Abbau von etwa 900 Mitarbeitern in der Bank bezeichnete die BayernLB als “weitgehend abgeschlossen”. Die Streichung einiger weniger verbliebener Jobs werde über natürliche Fluktuation erreicht, hatte Winkelmeier schon bei einer Veranstaltung im Juli gesagt.

Die Flächenoptimierung in München schreitet ebenfalls voran. So wurden die Umzüge von Mitarbeitern aus umliegenden Gebäuden in der Brienner Straße 22 bis 28 in den Kerncampus der BayernLB weitgehend abgeschlossen. Damit wurden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich die Bank im zweiten Halbjahr 2022 von den nicht betriebsnotwendigen Bestandsimmobilien trennen wird, hieß es.

Den Verkauf des Kerncampus selbst hatte die BayernLB indes unlängst auf Eis gelegt. Die Bank müsse die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die Märkte noch genauer analysieren, bevor sie eine derartige Investitionsentscheidung für einen neun Haupt-Standort treffe.

Prognoseanpassung nach oben
Aufgrund der sich abzeichnenden Sondererlöse passt die BayernLB ihre Prognose für das Gesamtjahr an und erwartet nun ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro. Bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal im Mai hatte die Bank von “300 bis 500 Millionen Euro” gesprochen.

Auch die Helaba hat bereits Zahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Sie wies Anfang des Monats einen Vorsteuergewinn von 327 Millionen Euro aus. Für das Gesamtjahr erwartet sie - so wie die BayernLB - ein Vorsteuerergebnis von mehr als 500 Millionen Euro. (aa)

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