Bad Bank FMS holt über eine Milliarde Euro aus der Depfa heraus
Dass sich ein langer Atem und Geduld beim Halten und Verwalten von Forderungspapieren rechnet, beweist dieser Tage die bundeseigene Bad Bank FMS Wertmanagement (FMS-WM).
Die mehrjährige Abwicklung der Depfa durch die FMS Wertmanagement (FMS-WM) hat zu einem wirtschaftlichen Vorteil von über einer Milliarde Euro geführt, verglichen mit dem ursprünglich geplanten, frühzeitigen Verkauf an Investoren für etwas mehr als 300 Millionen Euro. Diese Zahl nannte FMS-Vorstandssprecher Christoph Müller am Dienstag bei der Vorstellung von Jahreszahlen. Er berief sich Bloomberg News zufolge dabei auf realisierte und geplante Erträge sowie Erlöse aus dem Verkauf der Depfa an die Bawag Group in 2021.
„Es hat sich bestätigt, dass die Abwicklung der Depfa-Gruppe durch die FMS-WM gegenüber dem 2014 nicht durchgeführten Verkauf an einen Dritten sehr vorteilhaft gewesen ist“, erklärte Müller.
Reduktion als Geschäftsmodell
Insgesamt hatte die FMS im vergangenen Jahr den Nominalwert ihres Portfolios um 7,5 Milliarden Euro auf 54,1 Milliarden Euro reduziert. Das Ergebnis aus der normalen Geschäftstätigkeit stieg auf 44 Millionen Euro.
Die FMS war 2010 als bundeseigene Abwicklungsanstalt für die verstaatlichte Hypo Real Estate Holding AG entstanden, die in der Finanzkrise in Schieflage geraten war. Es wurden Positionen im Nominalwert von 175,7 Milliarden Euro mit dem Ziel übertragen, das Portfolio “wertschonend” abzubauen. Später übernahm die FMS auch die Tochter Depfa vollständig zur Abwicklung.
Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die FMS-WM ein mindestens ausgeglichenes Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit. Auch unter Berücksichtigung des Ukraine-Kriegs gebe es keine konkreten Anzeichen, die dieser Prognose entgegenstehen stehen würden. (aa)