Aareal: Übernahmeversuch gescheitert
Die Finanzinvestoren Advent International and Centerbridge Partners sind mit ihrem 1,86 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot für den deutschen Immobilienfinanzierer Aareal Bank gescheitert.

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Zum Schluss ist es sich doch nicht ausgegangen bei der Übernahme der Aareal Bank und es waren zu wenige Aktionäre bereit, ihre Aktien zum gebotenen Preis Advent International and Centerbridge Partners anzudienen. Das freiwillige öffentliche Übernahmeangebot hat die Mindestannahmeschwelle von 60 Prozent nicht erreicht, teilte das Bieterkonsortium am späten Freitag mit. Das Übernahmeangebot sei erloschen und werde rückabgewickelt. Wie viele Punkte bis zur Marke von 60 Prozent fehlten, verrieten die Bieter zunächst nicht.
Die aktivistischen Investoren Teleios Capital Partners and Petrus Advisers, die zusammen mehr als 20 Prozent halten, hatten das Übernahmeangebot wiederholt als zu niedrig zurückgewiesen. Vor allem in der Software-Sparte Aareon sehen sie einen Wert, der in der Offerte nicht berücksichtigt gewesen sei.
Um das Übernahmeangebot doch noch zum Erfolg zu führen, hatten die Bieter den Preis zuletzt von 29 Euro auf 31 Euro je Aktie erhöht. Zudem senkten sie die Mindestannahmeschwelle von 70 Prozent auf 60 Prozent und gaben den Aktionären mehr Zeit, um ihre Titel anzudienen.
Ein weiterer Schlüsselinvestor, Daniel Kretinsky, hatte die Offerte von Advent und Centerbridge für die Aareal hingegen unterstützt, berichtete Bloomberg. Der tschechische Milliardär ist über sein Anlagevehicle Vesa Equity Investment an dem Immobilienfinanzierer beteiligt.
Informierten Kreisen zufolge werde die Bieter wohl keinen neuen Anlauf für einen Kauf der Bank unternehmen.
Nachfolgend erste Reaktionen zum Scheitern der Übernahmeofferte, welche von der Aareal Bank selbst unterstützt wurde:
Petrus Advisers: “Wir begrüßen die Abwehr des Aareal Bank AG-Übernahmeversuchs von Advent/Centerbridge. Petrus Advisers ist bei Aareal langfristig investiert und erwartet als größter Investor nunmehr rasche Veränderungen in den Führungsgremien. Die Zeit der Wertschaffung für alle Aktionäre ist endlich gekommen. (...) Wir fordern eine umfassende Prüfung aller relevanten Optionen sowohl für die Aareon als auch für das Bankgeschäft der Aareal.”
Teleios Capital: “Wir freuen uns, dass sich die Aktionäre entschieden haben, dieses völlig unzureichende Angebot abzulehnen und stattdessen auf eine faire Bewertung zu warten. Der Aareal-Board muss sich künftig stärker gegen solch eklatanten Opportunismus wehren. Als langfristige Aktionäre verpflichten wir uns, mit Aareal zusammenzuarbeiten, um bei der Einrichtung eines Boards zu helfen, das existiert, um den Wert für alle Stakeholder zu maximieren, nicht nur für die Partner, die es sich leichtgläubig aussucht.”
Aareal Bank: “Wir haben das Angebot unterstützt, weil es aus strategischer Sicht im besten Interesse des Unternehmens und seiner Stakeholder war. Unsere Aktionäre haben ihre Aktien jedoch nicht im erforderlichen Umfang veräußert und wollen uns stattdessen auf unserem Weg der nachhaltigen Wertsteigerung weiter begleiten. Wir werden nun aus eigener Kraft die Umsetzung unserer erfolgreichen Strategie vorantreiben.” (aa)