17 Milliarden Dollar versenkt ...
... allerdings vor 300 Jahren. Damals ging in der Karibik die San José mit einer Gold- und Silberladung im Wert von 17 Milliarden Dollar unter. Der vom Bridgewater-Gründer gestifteten Dalio-Foundation ist nun ein archäologischer Coup gelungen: Sie hat das Wrack gefunden – siehe Bildgalerie ...
Wenn man auf eine Meldung stößt, in der steht, dass 17 Milliarden US-Dollar versenkt wurden und in der selben Nachricht der Hedge Fonds-Titan Ray Dalio erwähnt wird, kann man schnell und voreilig zu falschen Schlüssen kommen. Dabei ist kein Teil der Meldung per se falsch. Es ist nur so, dass die 17 Milliarden bereits vor rund 300 Jahren versenkt wurden. Und das im wahrsten Sinne des Worte.
Fluch der Karibik
Exakt im Jahr 1708 versenkten die Engländer die spanische Galeone "San José" in den Gewässern der Karibik. Das Schiff war Teil der legendären Silberflotte und hatte Gold, Silber und Smaragde in eine gegenwärtigen Wert von 17 Milliarden US-Dollar transporiert. Der Schatz sank gemeinsam mit 578 Soldaten und Seeleuten auf den Grund des Meeres.
Die San José wird immer wieder als "Heiliger Gral unter den Schiffswracks" bezeichnet und weckt seit ihrem Untergang die Begehrlichkeiten von Schatzsuchern. In den 1980er-Jahren hat die Sea Search Armada (SSA), eine Investorengruppe, die sich auf See-Exploration spezialisiert hat, zum ersten Mal gemeldet, den Fundort der Galeone ausgemacht zu haben. Hinter der Armada steht die Iota Partners, laut Eigendefinition ein maritimes Archäologie-Unternehmen, das in in Bellevue, Washington ansässig ist. Trotz einer zuvor eingegangen Partnerschaft mit Kolumbien, vor dessen Küste die San José liegt, kam es zu Streitigkeiten zwischen SSA und Regierung. Ein Rechtsschreit, der bis ins Jahr 2015 ging, war die Folge. SSA konnte seine Ansprüche nicht durchsetzen.
Auftritt Ray Dalio
Zu diesem Zeitpunkt war bereits Ray Dalio, Gründer und Chef von Bridgewater, in die Schatzsuche eingestiegen. Über seine Stiftung Dalio Foundation ging auch er eine Kooperation mit der kolumbianischen Regierung ein. Dalio stellte für die Exploration das unbemannte Unterwasserfahrzeug REMUS 6000 (Anm.: Foto siehe Bildgalerie) zur Verfügung. Faktisch opertiert wurde die REMUS von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) um: Sie schickte das U-Boot 600 Meter tief in das Wasser der Karibik – und tatsächlich wurde man fündig.
Bislang kam es noch zu keinen Bergearbeiten. Geht man nach den Erfahrungen, die SSA gemacht hat, könnt es dauern, bis man sich über die Modalitäten einigt. Kolumbien, die Dalio Foundation, aber auch Spanien könnten nach internationalem Recht Anspruch auf die 17 Milliarden US-Dollar – oder zumindest einen Teil davon – erheben.
Vor wenigen Tagen erhielt die WHOI aber trotz aller Gerüchte über mögliche Friktionen die Genehmigung der kolumbianischen Regierung, neue Details zum Sensationsfund zu veröffentlichen. Bilder der Fundstätte, der REMUS 6000 und ein wenig Hintergrund zur Seeschlacht, die marinehistorisch als "Wager's Action" bekannt ist, finden Sie in der oben angeführten Bildstrecke. (hw)