Zentralbank verkauft Bonds, die nach September-Chaos erworben wurden
Die Bank of England (BoE) veräußert beginnend mit dieser Woche jenes Material, das sie zur Marktstabilisierung im September dieses Jahres kaufen musste.
Die Bank of England beginnt diese Woche mit der Veräußerung der Bonds, die sie erworben hatte, um das jüngste Chaos im britischen Staatsanleihehandel zu stoppen. Um eine erneute Destabilisierung des Marktes zu vermeiden, sollen die Verkäufe „nachfrageorientiert“ vonstatten gehen. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.
Die Verkäufe gelten als Stimmungstest für die Investoren, die angesichts der zunehmenden Kreditaufnahme der britischen Reegierung bereits mit einer Emissionsflut konfrontiert sind. Zudem baut die Bank of England den Anleiheberg aus der Pandemiezeit ab.
Renditerisiken aufwärts gerichtet
Wie der Markt die Auktionen aufnimmt, bleibe abzuwarten, sagt Imogen Bachra, Chefin der britischen Staatsanleihestrategie bei NatWest Markets. „In einem immer noch fragilen Markt mit geringer Liquidität dürften die Renditerisiken noch immer aufwärts gerichtet sein, zumal sich die BoE beeilt, ihre temporären Bestände so schnell wie möglich abzustoßen.“
Die BoE wird Langläufer und indexgebundene Gilts je nach Marktappetit anbieten, ein Zielvolumen für die Verkäufe wurde nicht festgesetzt. Sie erfolgen in der Regel dienstags, mittwochs und freitags. Die Zentralbank hat angekündigt, die Papiere zum mittleren Preis - dem Durchschnitt von Geld- und Briefkursen - oder höher veräußern zu wollen.
Mit dem Kauf der Papiere hatte die Notenbank gemäß ihrem Mandat den Markt stabilisiert, nachdem die Steuerpläne von Ex-Premierministerin Liz Truss für Verunsicherung gesorgt und am Finanzmarkt solche Verwerfungen bewirkt hatten, dass Pensionsfonds hohen Nachschußforderungen gegenüber standen. (aa)
Bei etwa fünf Prozent Rendite scheint bei Gilts ein Deckel drauf zu sein