Yellen erteilt pauschaler Einlagensicherung Absage - und Ackman warnt
Finanzministerin Janet Yellen verneinte vor einer Anhörung im Senat, derzeit an einer Ausweitung der Einlagensicherung ohne Beteiligung des Kongresses zu arbeiten. Das goutieren die Märkte jedoch nicht und Bill Ackman warnt vor den negativen Folgen, wenn Sparer darauf reagieren.
Die amerikanischen Regulierungsbehörden streben laut Finanzministerin Janet Yellen keine “pauschale” Einlagensicherung an, um das US-Bankensystems ohne die Zusammenarbeit mit dem Kongress zu stabilisieren. Sie drängte indessen darauf, die Chefs der jüngst kollabierten Banken zur Verantwortung zu ziehen. Das berichtet Bloomberg News.
“Ich habe nichts in Erwägung gezogen oder diskutiert, was mit einer pauschalen Absicherung oder Garantie für Einlagen zu tun hat”, sagte Yellen am Mittwoch bei einer Anhörung vor einem Senatsausschuss auf die Frage, ob der Schutz für alle US-Einlagen die Zustimmung des Kongresses erfordern würde. Sie stellte nicht klar, ob sich dies auf eine vorübergehende oder dauerhafte Änderung der Obergrenze bezieht, hält Bloomberg News fest.
Yellen hatte zuvor die Bereitschaft Washingtons betont gehabt, weitere Maßnahmen zum Schutz der Einleger zu ergreifen, wenn kleinere Banken sind. Er am Montag kamen Gerüchte auf, Yellnds Stab prüfe die Optionen, um im Fall einer Krisenverschärfung die Deckelung der Einlagensicherung am Kongresses vorbei vorübergehend auf über 250.000 Dollar anheben zu können.
Markt goutiert Yellens Aussage nicht
Die Aktien regionaler Banken brachen nach Yellens Äußerungen ein und zogen den breiten Markt mit nach unten. Die US-Notenbank erhöhte am Mittwoch die Zinsen um 25 Basispunkte. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte die Bereitschaft, die Zinsen zur Inflationseindämmung weiter anzuheben.
Eine dauerhafte Änderung der Obergrenze von 250.000 Dollar der Einlagenabsicherung durch die Federal Deposit Insurance Corp. würde die Zustimmung des Kongresses erfordern. Das Finanzministerium hat jedoch Zugang zu einem Mittelvolumen von rund 30 Milliarden Dollar im Währungsstabilisierungsfonds (“Exchange Stabilization Fund”), von dem einige Beamte sagten, er könne für eine vorübergehende Maßnahme genutzt werden. “Dies ist nichts, was wir in Betracht gezogen haben”, sagte Yellen am Mittwoch. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt, um zu entscheiden, ob die Obergrenze erhöht werden sollte.
Bill Ackman warnt vor verstärktem Einlagenabfluss nach Fed-Entscheid
Nach der Leitzinserhöhung der US-Notenbank rechnet Bill Ackman mit dem beschleunigtem Abzug von Bankeinlagen. Dabei verwies der Hedgefondsmanager auf den Umstand, dass Finanzministerin Janet Yellen in Bezug auf Aussagen zur Garantie für sämtliche Einlagen eine Rolle rückwärts vollführt habe.
“Wir sind von einer impliziten Unterstützung für Einleger zu einer expliziten Aussage von @SecYellen heute übergegangen, dass keine Garantie in Erwägung gezogen wird, während die Zinsen jetzt auf fünf Prozent angehoben werden”, erklärte der Gründer von Pershing Square Capital Management in einem langen Twitter-Post.
Die Fünf-Prozent-Zinsschwelle mache Bankeinlagen “viel weniger attraktiv”, merkte Ackman an. “Ich wäre überrascht, wenn die Abflüsse von Einlagen nicht sofort zunehmen würden.”
Um das “Ausbluten zu stoppen”, sei eine “temporäre systemweite Einlagengarantie” notwendig. “Je länger die Unsicherheit anhält, desto dauerhafter ist der Schaden für die kleineren Banken und desto schwieriger wird es sein, ihre Kunden zurückzuholen.”
Zuvor hatte der Milliardär am Mittwoch bereits gewittert, Yellens Erklärung, das Finanzministerium erwäge keine Ausweitung der Einlagensicherung, sei ein „großer Fehler“ gewesen. Gepaart mit der Fed-Zinserhöhung um 25 Basispunkte übe die Aussage „noch mehr Druck auf“ nicht systemrelevante Banken aus. (aa)