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Evangelische Bank warnt vor Fehlentwicklung bei ESG-Regulierung

Nachhaltigkeitsbemühungen werden zu stark auf Kohlendioxid-Ersparnis reduziert, beklagt der Chef der Evangelischen Bank, Thomas Katzenmayer. Er warnt: Werden Investitionen nur hinsichtlich der Klimabilanz bewertet, ist das schlecht für die Finanzwirtschaft.

Thomas Katzenmayer, Evangelische Bank
Thomas Katzenmayer, Evangelische Bank: "Während heute noch Eigenkapital das knappe Gut ist, wird künftig womöglich der CO2-Fußabdruck der entscheidende Faktor bei der Kreditfinanzierung sein."
© Evangelische Bank eG

Die EU-Taxonomie fokussiert sich zu einseitig auf ökologische Kriterien und lässt soziale Aspekte aus dem Blick, findet Thomas Katzenmayer, Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Bank mit Sitz in Kassel. "ESG wird leider bislang auf CO2-Reduktion reduziert", sagt er in einem Interview mit der "Börsen-Zeitung". Das sei eine Fehlentwicklung, da man nachhaltige Investitionen nicht nur hinsichtlich der CO2-Relevanz bewerten könne. Er hält es für essenziell, auf die Ausgewogenheit der Kriterien zu achten. 

Die Evangelische Bank finanziert Unternehmen der Sozialwirtschaft wie Krankenhäuser, Pflegeheime und privaten Wohnungsbau. Bei einem Blick auf die CO2-Bilanz werde der nachhaltige Beitrag, den solche Einrichtungen leisten, nicht bewertet, beklagt Katzenmayer. "Während heute noch Eigenkapital das knappe Gut ist, wird künftig womöglich der CO2-Fußabdruck der entscheidende Faktor bei der Kreditfinanzierung sein", sagt er. Eine solch einseitige Sicht ist nach seiner Ansicht schlecht für die Finanzwirtschaft. 

Nachhaltigkeit nicht an einzelnen Kennzahlen abzulesen
Katzenmayer hält auch die Green Asset Ratio für zu kurz gegriffen, die Finanzinstitute ab 2024 ausweisen müssen. "Was soll die Green Asset Ratio aussagen? Unser Portfolio hat einen Anteil von drei bis vier Prozent, denn wir haben viele Sozialimmobilien, aber wenig grüne Immobilien", sagt der Vorstandsvorsitzende. "Wenn man Nachhaltigkeit jetzt in einer bestimmten Kennzahl wie etwa der Green Asset Ratio ausdrücken will, dann wird uns das nicht gerecht", sagt Katzenmayer.

Mit Blick auf die seit Anfang August geltende Pflicht zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenzen sagt der Bankchef, die langjährigen Privatkunden seien schon immer gekommen, weil die Bank mit ihrem Geld nachhaltige und soziale Einrichtungen finanziere, und die jüngeren Privatkunden, die bei der Evangelischen Bank Geld anlegen, seien Überzeugungstäter. "Wenn wir jetzt die Nachhaltigkeitspräferenz abfragen, verstehen die Kunden nicht, was wir von ihnen wollen", sagt Katzenmayer. "Es ist ein Dokumentationsmonster, aber die Beratung ist natürlich kein Problem." (fp)

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