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Die Warnsignale an den internationalen Aktienmärkten häufen sich

Der Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland nennt mehrere Anzeichen dafür, dass bei Aktien eine Korrektur bei den Kursen droht.

Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland
Michael Winkler, St.Galler Kantonalbank Deutschland
© St.Galler Kantonalbank Deutschland AG

Institutionelle Investoren sollen vielleicht überlegen, einen Teil ihrer Aktientangente zu hedgen. Denn eine verstärkte Konsolidierung oder auch Korrektur an den internationalen Aktienmärkten wird wahrscheinlicher. Darauf deutet die gestiegene Zahl kurzfristiger Warnsignale aus verschiedensten Bereichen hin, auf die Michael Winkler, Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG, in einer aktuellen Markteinschätzung hinweist.

Marktbreite geht zurück
So werden zum Beispiel die kräftigen Kurssteigerungen des S&P 500 von immer weniger Titeln bestätigt. Die Marktbreite nimmt ab, es gelingt also immer weniger Einzeltiteln, analog zum Index ebenfalls neue Höchststände zu erzielen. Von den insgesamt 500 Titeln haben das laut Winkler in den letzten Wochen deutlich weniger als 50, also klar weniger als zehn Prozent, geschafft.

Nebenwerte hinken Blue Chips hinterher
Nachdenklich sollte Winkler zufolge auch stimmen, dass die Nebenwerte keine neuen Höchststände mehr erreichen. Sie waren in den USA und weltweit einer der Treiber für die Aufwärtsentwicklungen an den Börsen. Hier schafft der Small Cap-Index Russell 2000 selber im Gegensatz zum S&P 500 keinen neuen Höchststand mehr.

High Yield Bonds mit Divergenz zu Aktien
Ein weiteres Warnsignal ist laut Winkler: Der US-amerikanische Hochzins-Anleihen-Index HYG bestätigt das Hoch im S&P 500 nicht. Dieses Signal verdiene besondere Beachtung, gilt die Entwicklung dieses Index doch häufig als Vorläufer für die Entwicklungen an den Aktienmärkten. Die Luft für Aktien wird also dünner.

Zykliker vor charttechnischen Widerständen
Hinzu kommt, dass zyklische Werte, die in den vergangenen Wochen die Indizes speziell in Europa nach oben getrieben haben, die Widerstandszone erreicht haben. Hier deutet sich also eine gewisse Überhitzung an.

Portfoliomanager mit hohen Aktiengewichtungen
Und spätestens beim Blick auf die Art und Weise, wie die meisten Portfoliomanager investiert sind, sollten laut Winkler die Warnlampen angehen: Sie sind so aggressiv und riskant in Aktien positioniert wie noch nie in den vergangenen 20 Jahren.

Dennoch sind und bleiben Aktien Winkler zufolge ein Muss: "Ein Selbstläufer waren sie aber noch nie, auch wenn das in letzter Zeit fast den Anschein haben konnte. Und wie wenig sie das sind, wird sich spätestens dann zeigen, wenn die Liquidität durch die Notenbanken reduziert werden sollte."

Chinesische Aktien unter Druck
Ein Menetekel in dieser Hinsicht sei die jüngste Entwicklung in China. Nachdem die chinesische Notenbank vor wenigen Wochen angekündigt und begonnen hatte, künftig zurückhaltender Liquidität in die Märkte einzusteuern als bisher, verlor der chinesische Leitindex CSI 300 15 Prozent. 

Weitere Zentralbanken könnten restriktiver werden
Und sollten sich die derzeit glänzenden Konjunkturprognosen – insbesondere für die USA und China, abgeschwächt auch für die Eurozone – bestätigen und die Wirtschaft weltweit anziehen, wird die Wahrscheinlichkeit weiter steigen, dass die Notenbanken die Zuführung von Liquidität Schritt für Schritt reduzieren. In diesem Fall würde eine brummende Konjunktur rund um den Globus indirekt sogar dafür sorgen, dass die Jagd nach neuen Höchstständen der internationalen Leitindizes, die wir vom Dax bis zum S&P 500 in den letzten Tagen und Wochen beobachten konnten, zumindest schwieriger wird. "Eine starke Konjunktur ist nicht immer ein Garant für permanent steigende Aktienkurse, zumal viele positive Konjunkturprognosen in den Kursen bereits eingepreist sind", erinnert Winkler.

Sichere Häfen gefragt
Die weitere Entwicklung bei Aktien ist Winkler zufolge zumindest kurzfristig ungewiss. Da trifft es sich gut, dass Renten und Gold zunehmend Möglichkeiten zur Diversifizierung bieten. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen liegen derzeit bei einer Rendite von rund 1,6 Prozent. Hier hat die Federal Reserve im Übrigen mit ihrer entspannten Reaktion auf die Teuerungsrate recht behalten. Selbst die jüngsten, starken US-Arbeitsmarktdaten haben der Rendite der zehnjährigen Treasuries nicht über die Marke von 1,8 Prozent verholfen. 

Auch Gold bietet wieder Einstiegsmöglichkeiten. Der Kurs ist seit Mitte 2020 um rund 20 Prozent gesunken. 

Abschließende Empfehlung
Es ist Winkler zufolge grundsätzlich ratsam, das aktuelle Augenmerk bei Aktieninvestitionen weg von den Titeln zu richten, die sich in den letzten Wochen und Monaten sehr gut entwickelt haben. Sie könnten von einer immer wahrscheinlicher werdenden Korrektur besonders betroffen

sein. Stattdessen sollte der Blick mehr auf Titel gerichtet werden, welche eine Korrektur bereits hinter sich haben. Entsprechende Titel finden sich zum Beispiel in den Emerging Markets, in Asien (China) oder Erneuerbaren Energien. Da auch die Diversifizierungsmöglichkeiten in Form von Renten und Gold wieder zunehmen, dürften die Anleger in den kommenden Wochen und Monaten einige Herausforderungen vor sich haben, profitieren aber auch von größeren Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Portfolien. (aa)

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