Cannabis: Canopy-Gründer Linton hält Anteil an deutscher SynBiotic
Canopy-Growth-Mitbegründer Bruce Linton soll sich an der Münchner Cannabisfirma SynBiotic beteiligt haben. Der Schritt steht im Zusammenhang mit dem Beschluss der deutschen Bundesregierung, Erwachsenen den Besitz einer begrenzten Menge Cannabis für den Eigenkonsum zu gestatten.
Linton erwarb die Beteiligung, als SynBiotic im Oktober Kapital aufnahm, berichten die Bloomberg-Informanten. Als Gegenleistung für seine Rolle als Berater von SynBiotic wird er Optionen zum Kauf weiterer Aktien erhalten, mit denen er seine Beteiligung auf fünf Prozent erhöhen könnte, hieß es.
SynBiotic, das sich auf medizinisches und diätetisches Cannabis spezialisiert hat, verkaufte letzten Monat 191.739 neue Aktien zu 13 Euro je Stück. Das Unternehmen wird das Geld nutzen, um in einer Zeit zu expandieren, in der Europa offenbar einen lockereren Umgang mit Cannabis als Rauschmittel verfolgt.
Nur wenige Tage bevor SynBiotic sein Kapital aufbrachte, gab die Bundesregierung bekannt, dass sie Erwachsenen den Kauf und Besitz von bis zu 30 Gramm Marihuana für den Freizeitgebrauch erlauben und damit ihr Versprechen einlösen wird, Haschisch zu legalisieren.
Der Schritt soll den kontrollierten Anbau und Vertrieb von Cannabis ermöglichen und den illegalen Drogenmarkt zurückdrängen. Das Vorhaben könnte in ein bis zwei Jahren einen 80-Milliarden-US-Dollar-Markt in Europa erschließen. Die alternde Bevölkerung und die steigende Nachfrage nach natürlichen Alternativen zu herkömmlichen Medikamenten beflügeln den Markt, schrieben Bloomberg-Intelligence-Analysten kürzlich.
Linton ist einer der bekanntesten Cannabis-Manager. Nachdem er Canopy zum weltweit größten Marihuana-Unternehmen aufgebaut hatte, wurde er 2019 auf Druck von Canopy-Großaktionär und Corona-Bierbrauer Constellation Brands abgelöst. (kb)