Börsen-Befreiungsschlag: J.P. Morgan sieht Hoffnung für den S&P 500
Dem allgegenwärtigen Pessimismus zum Trotz gibt es noch Experten an der Wall Street, die Licht am Ende des Tunnels sehen: Marko Kolanovic, Co-Chef der Analyseabteilung von J.P. Morgan, ist davon überzeugt, dass sich die Lage für die US-Börsen im Laufe des Jahres bessern kann.
“Wir können aus diesem Loch herausklettern”, sagte Marko Kolanovic, Co-Chef der Analyseabteilung von J.P. Morgan, kürzlich in einem Bloomberg-Interview. “Es wird in diesem Jahr keine Rezession geben. Im Sommer wird der Konsum aufgrund der Wiedereröffnung der Wirtschaft zunehmen, und China wird seine geldpolitischen und fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen ausweiten.”
US-Inflation könnte ihren Gipfel bereits erreicht haben
Gestützt wird seine Meinung durch die Überzeugung, dass die Inflation in den USA wohl ihren Höhepunkt erreicht hat oder kurz davor steht. Das würde den Preisdruck senken und der Federal Reserve ermöglichen, das Tempo der geldpolitischen Straffung zu verringern. Fed-Chef Jerome Powell sagte am Dienstag, die US-Notenbank werde die Zinsen so lange anheben, bis es “klare und überzeugende” Beweise dafür gibt, dass die Inflation auf dem Rückzug ist.
Im April stiegen die Preise für eine Reihe von Gütern des täglichen Bedarfs in den USA so schnell wie nie zuvor und die Ausgaben für diskretionäre Konsumgüter ebenfalls. Bei den Verbraucherpreisen insgesamt ließ die Jahresteuerung im Vergleich zum März leicht nach. Im Monatsvergleich stiegen die Preise indessen stärker als prognostiziert.
Bad News liegen schon alle auf dem Tisch
“Die meisten schlechten Dinge sind in diesem Jahr bereits passiert”, sagt Kolanovic. Dazu gehöre, dass “die Fed eine sehr drastische Kehrtwende vollzogen hat und sehr aggressiv auf eine Straffung zusteuert.” Der Krieg in Europa indessen treibe die Rohstoffpreise, was Auswirkungen auf die Verbraucher habe. Zu China bestand die Hoffnung auf eine Stabilisierung und eine schnellere Ankurbelung der Wirtschaft ohne umfangreiche Lockdowns.
Chancen
Kolanovic sieht erhebliche Chancen in den Bereichen Innovation, Biotechnologie und internationale Wachstumsaktien. Er empfiehlt, sich von defensiven Unternehmen wie Dividendenzahlern und den Herstellern von Massengütern fernzuhalten, da diese teuer seien. (kb)