Roland Berger-Studie: Herausforderungen und Chancen für Family Offices
Inflation, Energie- und Rohstoffknappheit, die Auswirkungen des Ukrainekrieges sowie eine bestehende Ungewissheit über die weitere Zinsentwicklung stellen Single Family Offices (SFOs) vor große Herausforderungen. Da ist Allokationsexpertise gefragt.
Diese aktuellen Challenges, denen Single Family Offices ausgesetzt sind, erfordern eine stärkere Flexibilität bei der Asset Allokation sowie Investitionen in resiliente Megatrends. Dies geht aus der aktuellen Roland Berger-Studie „Unsichere Zeiten. Herausforderungen und Chancen für Family Offices in Krisenzeiten“ hervor, für die 140 Family Offices in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Institut für Familienunternehmen und Mittelstand der WHU befragt wurden.
Ergebnisse im Überblick
Trotz der Herausforderungen wollen 44 Prozent der Studienteilnehmer ihr Engagement bei Direktbeteiligungen auch zukünftig erhöhen. Dabei handelt es sich um einen Trend, der bereits seit einigen Jahren zu beobachten ist und in der letzten Roland Berger SFO-Studie bestätigt wurde. Als künftig besonders interessant erachten die Studienteilnehmer Investitionen in grüne Technologien (68 Prozent), Medizin und Gesundheit (66 Prozent) sowie IT und digitale Geschäftsmodelle (64 Prozent).
Während die Auswirkungen der Covid 19-Pandemie nicht mehr als bestimmend erachtet werden, geht die Mehrheit der SFOs davon aus, dass vor allem die Energie- und Rohstoffkrise weiterhin große Auswirkungen haben wird (89 Prozent). Denn die Versorgungsengpässe können sowohl den Erfolg des eigenen Familienunternehmens als auch der Portfoliobeteiligungen negativ beeinflussen.
Weiterhin werden die Herausforderungen aufgrund geopolitischer Verwerfungen und der Zinsentwicklung von jeweils mehr als 80 Prozent der Studienteilnehmer als wichtig oder sogar sehr wichtig eingeschätzt. Ähnlich bedeutend erachten die Befragten das schwelende Risiko einer Rezession.
Erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit vonnöten
Um künftig weiterhin erfolgreich zu sein, müssen SFOs flexibler werden und auf die neuen Rahmenbedingungen schneller und präziser reagieren. Neben der Anpassung der Asset Allokation hin zu einer aktiveren Mitgestaltung müssen Investitionen vor allem krisensicher und langfristig sein. Die Investitionen in resiliente Megatrends wie etwa grüne Technologien oder Medizin und Gesundheit können hierbei eine entscheidende Rolle spielen. Weiterhin kann die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen SFOs, beispielsweise im Rahmen von Club Deals, Möglichkeiten eröffnen, dem gestiegenen Kosten- und Zinsdruck stärker als durch rein interne Optimierungen entgegenzuwirken.
Ohne Optimierungen wird es nicht gehen
Letztere sind ebenfalls unabdingbar, um in volatilen Zeiten bestehen zu können. In jedem Fall gilt: Mit der richtigen Strategie und Aufstellung kann die aktuelle Krise eine Chance für Family Offices sein. (kb)