Indexanalyse deckt auf: Wo die Gewinne wirklich herkommen
Je größer der Börsenwert eines Unternehmens, desto höher wird es in Aktienindizes wie dem MSCI ACWI gewichtet. Eine hohe Börsenbewertung geht aber nicht immer auch mit entsprechend hohen Firmengewinnen einher. Pascal Kielkopf zeigt, wie ein nach den Gewinnen gewichteter Index aussähe.
Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust stellt dem üblichen, nach der Marktkapitalisierung gewichteten MSCI ACWI, einen gewinngewichteten Index gegenüber. Dabei vergleicht erf zunächst die unterschiedlichen Gewichtungen der größten Länder. Anschließend ermittelte er die Top-10-Aktien, die die meisten Gewinne erwirtschaften.
Nicht immer geht eine hohe Börsenbweertung mit gleich hohen Gewinnen einher
Erkenntnisse
„In einem gewinngewichteten MSCI ACWI wäre der US-Anteil deutlich geringer. Hingegen wären vor allem britische und asiatische Aktien höher gewichtet“, stellt Kielkopf fest. Und weiter: „Bei einem Blick auf die Länder-Top-12, die zusammen knapp über 90 Prozent der Marktkapitalisierung ausmachen, wäre Indien neben den USA das einzige Land, das niedriger gewichtet wäre. Der Anteil Südkoreas würde sich hingegen fast verdoppeln.161 der rund 2.900 im MSCI ACWI enthaltenen Aktien schreiben Verluste und wären bei Gewinngewichtung nicht enthalten. Dazu zählen beispielsweise Boeing, Uber und Softbank.“
Blick auf Einzeltitel
Mit Blick auf die größten Einzelwerte sagt Pascal Kielkopf: „In den Top 3 gäbe es in einem gewinngewichteten MSCI ACWI keine Änderung bei der Reihenfolge: Apple läge vor Microsoft und Alphabet – allerdings jeweils mit einem niedrigeren Anteil am Index. „Amazon und Tesla, die nach Marktkapitalisierung Platz 4 und 7 belegen, wären hingegen mit Platz 39 und 94 weit abgeschlagen. Durch die in diesem Jahr stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise konnten Exxon Mobil, Chevron und BHP Billiton ihre Gewinne stark steigern und weit voranrücken. Am auffälligsten sind sicherlich die Abweichungen bei den 2 chinesischen Großbanken, die für internationale Anleger durch die regulatorischen Zugangsbeschränkungen aber an Attraktivität verlieren.“ (kb)