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| Theorie

EDHEC-Studie zu Auswirkungen von Klimarisiken auf Aktienbewertungen

Um Themen wie diese wissenschaftlich zu durchleuchten, haben die EDHEC Business School und Scientific Beta gemeinsam den Forschungslehrstuhl „Upgrading Climate Scenarios for Investment Management“ am EDHEC-Risk Climate Impact Institute gestiftet. Jetzt gibt es erste Ergebnisse.

 Dr. Felix Goltz, Research Director bei Scientific Beta
 Dr. Felix Goltz, Research Director bei Scientific Beta© EDHEC

Angesichts des sich verschärfenden Klimawandels ist die Integration von Klimarisiken in das Anlagemanagement wichtiger denn je. Um diesem dringenden Bedarf gerecht zu werden, wurde der Forschungslehrstuhl „Upgrading Climate Scenarios for Investment Management“ am EDHEC-Risk Climate Impact Institute ins Leben gerufen. Dieser Lehrstuhl widmet sich der Entwicklung spezieller Instrumente, die Investoren helfen, Klimarisiken besser einzuschätzen und zu managen.

Erste Arbeit liegt nun vor
Die erste Studie dieses Lehrstuhls mit dem Titel „How Does Climate Risk Affect Global Equity Valuations? A Novel Approach“ befasst sich mit den wichtigsten Einschränkungen der derzeitigen klimabewussten Bewertungsansätze, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Sie zeigt, dass die Auswirkungen des Klimarisikos auf die Bewertung globaler Aktien erheblich sein können, insbesondere in Szenarien mit begrenzten Klimaschutzmaßnahmen.

Die Forschung führt einen neues Rahmenwerk ein, das Asset Pricing-Techniken in integrierte Bewertungsmodelle einbaut. Es bietet eine vollständige auf Wahrscheinlichkeiten basierende Behandlung wirtschaftlicher und klimatischer Unsicherheiten, zustandsabhängige Diskontierungen und eine konsistente Analyse von Transition Costs und physischen Schäden.

Wichtigste Ergebnisse
- Übersehene Faktoren: Die Ungewissheit betreffend der klimatischen und wirtschaftlichen Ergebnisse und die Zustandsabhängigkeit der Diskontierung sind zwei wichtige und oftmals vernachlässigte Faktoren, die zu Veränderungen in der Aktienbewertung beitragen.
- Verlustdeterminanten: Das Ausmaß der Verluste hängt von der Aggressivität der Emissionsminderungspolitik ab; vom Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Kipp-Punkten; vom Ausmaß der Bereitschaft und Fähigkeit der Zentralbanken, die Zinssätze in wirtschaftlichen Notlagen zu senken.
- Abwärtsrisiken: Schwerwiegende Auswirkungen auf die Aktienbewertung sind bei sehr plausiblen Kombinationen von Maßnahmen und physischen Ergebnissen möglich, wobei das Abwärtsrisiko deutlich höher als das Aufwärtsrisiko ausfällt. Mehr als 40 Prozent des globalen Aktienwerts sind gefährdet, wenn die Dekarbonisierungsbemühungen nicht beschleunigt werden, und die Verluste könnten bei nahen Klimakipppunkten 50 Prozent übersteigen.
- Vorteile eines raschen Handelns: Um die Verluste unter zehn Prozent zu halten, sind rasche und robuste Minderungsmaßnahmen erforderlich. (kb)

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