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Die Probleme mit ESG-Daten bei der Aktienselektion

Das Global Equity Team von Nikko Asset Management beschreibt, wie ESG-Daten bei der Auswahl von Aktien helfen – und wo deren Grenzen liegen.

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© Jon Anders Wiken / stock.adobe.com

Studien legen einen Zusammenhang zwischen der Qualität der ausgewiesenen Erträge und sozial verantwortlichem Handeln von Unternehmen nahe. Firmen mit starken ESG-Merkmalen greifen weder durch diskretionäre Rückstellungen noch durch gelenkte betriebliche Aktivitäten in ihr Ergebnis ein. Sie geraten (in den USA) seltener ins Visier der Börsenaufsicht.

Wert von ESG-Daten
Andere akademische Nachforschungen haben den Nachweis erbracht, dass Unternehmen mit stärkeren Aktionärsrechten und einer wirksameren Rechenschaftspflicht des Managements im Laufe der Zeit eine bessere Leistung erbracht haben. Mit anderen Worten: Unternehmen sollten ihre ESG-Risiken effektiv managen. Firmen mit überdurchschnittlichen ESG-Bewertungen haben in der Regel überdurchschnittliche Compliance-Standards und sind weniger von schwerwiegenden Vorfällen betroffen, die zu erheblichen Kursverlusten führen.  

1. Problem: die Grenzen von ESG-Daten
Zu sehr sollte man sich bei der Aktienauswahl allerdings nicht von ESG-Daten abhängig machen. Denn diese sind nur eingeschränkt aussagekräftig. Das liegt zum Ersten im Mangel an Standardisierung und rechtlicher Autorität, die der Quantifizierung und Offenlegung von Daten durch die Unternehmen zukommt. Im Gegensatz zur traditionellen Rechnungslegung steckt der ESG-Bereich noch in den Kinderschuhen. Eine der wichtigsten Säulen der Rechnungslegung ist das Verständnis von Wesentlichkeit. Jeden Tag werden wesentliche ESG-Faktoren vielfältig wirksam. Drei Beispiele: extreme Wetterbedingungen, von Menschen verursachte Katastrophen (wie die Deepwater-Horizon-Ölpest) und Kinderarbeit. Im Nachhinein lassen sich diese Faktoren leicht identifizieren. Sie im Voraus zu identifizieren, zu verstehen, zu bewerten und zu entscheiden, ob sie offengelegt werden sollten, ist erheblich schwieriger. Ungewisse Ereignisse sind von Natur aus schwer abzuschätzen und ihre Offenlegung zu erzwingen. 

2. Problem bei der ESG-Forschung: Unfähigkeit, Korrelation von Kausalität zu trennen
Selbst dort, wo die Forschung untersucht, warum hohe ESG-Bewertungen zu einer verbesserten Finanzleistung führen könnten, litten die Forscher unter einem Mangel an Daten. Das früher Stadium der ESG-Datenindustrie ist ein Problem für diejenigen, die einen statistischen Beweis dafür benötigen, dass ESG einen Mehrwert schafft. 

3. Problem mit ESG-Daten: Sie sind meist rückwärtsgerichtet
Ähnlich wie Unternehmen, die heute hohe Renditen erzielen und das in fünf Jahren möglicherweise nicht mehr schaffen, sind Firmen mit hohen ESG-Werten heute möglicherweise nicht die führenden Unternehmen von morgen. Es reicht nicht aus, ein Unternehmen in einer Branche mit hohen Renditen oder einer hohen ESG-Bewertung zu finden. Um ein gutes Unternehmen zu finden, das in der Lage ist, eine hohe Leistung aufrechtzuerhalten, muss man die Bedingungen, unter denen das Unternehmen tätig ist, genau verstehen und sowohl das Management als auch die Governance-Struktur bewerten, meinen die Experten von Nikko Asset Management. (kb)

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