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Anlageerfolg: Wie viel davon stammt aus Dividenden?

Guten Börsenjahren setzt sie lediglich noch das Sahnehäubchen auf, schlechte kann sie auch nicht mehr retten: Ist die Dividende für den Anlageerfolg tatsächlich so unwichtig? Eine Analyse von Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, kommt zu einem anderen Ergebnis.

Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust
Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust© HQ Trust

Pascal Kielkopf, Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, zerlegte die jährlichen Erträge des Aktienindex MSCI ACWI (MSCI All Country World Index) in zwei Teile: Er ermittelte für den Zeitraum von 1970 bis September 2024 den jährlichen Anteil der Kursveränderungen sowie der Dividenden an der Jahres-Performance des globalen Aktienbarometers. Anschließend berechnete er den Performanceanteil der Dividenden.

Investoren sollten Dividenden als Ertragsbestandteil nicht unterschätzen
In den vergangenen 55 Jahren trugen die Dividenden rund ein Viertel zum Anlageerfolg der Investoren bei.

Quelle: HQ Trsut Research, LSEG

Wichtige Erkenntnisse
„Der Anteil der Ausschüttungen an der Performance des MSCI ACWI lag seit 1969 im Schnitt bei 23 %“, berichtet Pascal Kielkopf. „Die Tech-Rallye verminderte die Wichtigkeit der Ausschüttungen weniger als viele annehmen dürften: In den vergangenen zehn Jahren lag der Dividendenanteil im Mittel bei 19,5 Prozent.“

Jahresperformance-Rettung durch Dividenden
Kielkopf dazu: „Immerhin viermal gelang es den Dividenden das Anlageergebnis ins Positive zu drehen: In den Jahren 1976, 1978, 1992 und 2007. In diesen vier Jahren lag der Performance-Anteil der Ausschüttung im Schnitt bei 76,5 %.“

Was man als Investor daraus ableiten kann
„Investoren sollten Dividenden nicht unterschätzen. Auch wenn Kursgewinne oft im Vordergrund stehen, tragen auch die Dividenden einen signifikanten Anteil zur langfristigen Performance von Aktienindizes bei“, bestätigt Kielkopf. Und weiter: „In turbulenten Marktphasen können Dividenden für mehr Stabilität sorgen: Es gab immer wieder Jahre, in denen Ausschüttungen die Verluste aus Kursrückgängen zu großen Teilen oder sogar vollständig kompensiert haben.“

Der lange Atem macht's
„Um den vollen Nutzen aus den Dividenden ziehen zu können, ist eine langfristige Anlagestrategie mit stetiger Wiederanlage der Ausschüttungen von Vorteil“, gibt Kielkopf zu bedenken. „Durch den Zinseszinseffekt können sich die Ausschüttungen im Laufe der Zeit zu einem beträchtlichen Vermögen entwickeln.“ (kb)

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