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US-Vorgehen gegen Solarzollverweigerer gefährdet Bidens grüne Ambition

Die Feststellung der US-Regierung, dass einige chinesische Solarhersteller jahrzehntealte Zölle umgehen, droht die Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels in den USA ernsthaft zu untergraben. Denn die USA benötigen nun einmal Solarpanele aus Südostasien, um Richtung "Green Ecoomy" zu gehen.

Solar Energy ETF (ISIN: IE00BMFNWC33)
© Guido / stock.adobe.com

Während das Klimagesetz, der Inflation Reduction Act (IRA), von US-Präsident Joe Biden bereits zu einer Wiederbelebung der Produktion sauberer Energien geführt hat, sind die USA nach wie vor stark von importierten Solarpanelen abhängig. Die am Freitag vom Handelsministerium veröffentlichten vorläufigen Ergebnisse der Untersuchung könnten geplante Solarprojekte im ganzen Land abwürgen, da auf importierte Panele aus Südostasien ab Juni 2024 Zölle von bis zu 254 Prozent erhoben werden könnten.

Die Umwälzung könnte Bidens grüne Ambitionen gefährden
Bidens IRA plant schließlich auch, den Stromsektor des Landes bis 2035 zu dekarbonisieren. Der Schritt könnte zu höheren Preisen für Panele führen und birgt die Gefahr, dass die Installation von Solaranlagen in einem der größten Märkte für erneuerbare Energien der Welt im Keim erstickt wird. Dies würde den weltweiten Vorstoß zur Umstellung von fossilen Brennstoffen auf saubere Energiealternativen zurückwerfen.

Viele Nebenbedingungen
"Es besteht kein Zweifel, dass dies die Installationen in den Vereinigten Staaten verlangsamen wird", sagte Joe Osha, ein Analyst bei Guggenheim Securities, in einem Interview mit Bloomberg. "Projektentwickler müssen ihre Lieferkette ganzheitlicher betrachten und Dinge wie Geopolitik und Menschenrechte berücksichtigen - und nicht das, was am billigsten ist."

US-Solarimporte
Der Großteil der Panele wird aus Asien geliefert.

Umgehungshandlungen chinesischer Produzenten
Das Handelsministerium hat in seiner ersten Untersuchung festgestellt, dass einige chinesische Solarhersteller jahrzehntealte Antidumping- und Ausgleichszölle umgangen haben, indem sie die Paneele in Kambodscha, Thailand, Malaysia und Vietnam fertigen ließen. Die Behörde setzt ihre Untersuchung fort, die quasi-gerichtlich und frei von politischer Einmischung sein soll, und erwartet im Mai eine endgültige Entscheidung. "Faire und gleiche Wettbewerbsbedingungen sind von entscheidender Bedeutung, da die Unternehmen bedeutende Expansionspläne verfolgen", sagte Mike Carr, Geschäftsführer der Solar Energy Manufacturers for America Coalition, gegenüber Bloomberg News.

Obwohl die Entscheidung von Solarentwicklern und einigen Interessenverbänden kritisiert wurde, war sie enger gefasst, als einige erwartet hatten. Unternehmen, die von der US-Handelsbehörde nicht ausdrücklich genannt wurden, aber in den vier Ländern tätig sind, können die neuen Zölle umgehen, indem sie formell bestätigen, dass ihre Produkte "nicht mit in China hergestellten Wafern hergestellt wurden".

US-Entscheidung hinderlich für globale Lieferketten
Dennoch stellt der Schritt der US-Behörde ein weiteres Hindernis für die Lieferkette dar, die immer noch unter den Behinderungen durch Covid leidet. Solarentwickler rechnen mit höheren Verwaltungskosten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Energiequellen, einschließlich Erdgas, beeinträchtigen werden.

Das Ergebnis stellt auch die Regierung Biden vor neue Herausforderungen
Sie versucht, zwei oft konkurrierende Ziele miteinander in Einklang zu bringen: die Förderung von Anlagen für saubere Energie, die von Importen abhängig sind, und die Wiederbelebung der heimischen Produktion.

Vier namentlich genannte Produzenten
Das Handelsministerium nannte vier Hersteller, bei denen zunächst festgestellt worden war, dass sie Antidumping- und Ausgleichszölle gegenüber China umgingen, indem sie die Produktion in der Region abschlossen: BYD (H.K.) in Kambodscha, Canadian Solar in Thailand, Trina Solar Science & Technology in Vietnam und Vina Solar Technology in Vietnam, eine Einheit von Longi Green Energy Technology.

Longi, das weltgrößte Solarunternehmen, sagte in einer per e-Mail an Bloomberg gesendeten Erklärung, dass die Feststellung keine Auswirkungen auf seine Geschäftstätigkeit haben und seine Pläne für den amerikanischen Markt nicht ändern werde. Bei 22 weiteren Unternehmen wurde ebenfalls davon ausgegangen, dass sie Zölle hinterziehen, da sie nicht mit der Untersuchung kooperierten.

Belastungen von mehr als 250 Prozent ante portas
Sollte die ursprüngliche Feststellung bestätigt werden, würden die USA ab dem 6. Juni 2024 für die betroffenen Importe Cash Deposits von bis zu 254 Prozent erheben, obwohl die meisten Unternehmen mit Sätzen von unter 35 Prozent belastet würden. Die Auswirkungen werden lange vor dem Auslaufen des Zollmoratoriums zu spüren sein, denn "die Solarunternehmen treffen jetzt wichtige Beschaffungsentscheidungen für 2024", so J.C. Sandberg, Interimschef der American Clean Power Association.

Biden hatte zuvor versucht, den Schlag abzumildern
Dies versuchte er dadurch, indem er neue Zölle für betroffene Solarimporte bis Juni 2024 einfrieren wollte, aber es ist nicht klar, ob dieses Moratorium einer möglichen rechtlichen Überprüfung standhalten wird. Und Analysten betonten, dass der US-Markt auch danach noch stark von Solarimporten abhängig sein dürfte.

In der Bredouille
"Die inländische Produktion wird das Angebot aus Übersee wahrscheinlich nicht ausgleichen können", sagte Timothy Fox, ein Analyst von ClearView Energy Partners, in einem Interview. "Man kann ein Modul nicht ohne Vorleistungen bauen, und die kommen aus Übersee. (kb)

 

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