UBS-Präsident Colm Kelleher: ESG-Investments sind "nicht aufzuhalten"
Die aktuelle Kontroverse um ESG-Investments wird nach Ansicht des Präsidenten der UBS Group nicht dazu führen, dass der Anlegerfokus auf die Themen Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung nachlässt.
“Diese Bewegung ist überhaupt nicht aufzuhalten”, sagte UBS-Chef Colm Kelleher am Mittwoch auf dem Hong Kong Global Financial Leaders’ Investment Summit. “Unsere Anleger konzentrieren sich eindeutig auf dieses Thema, und es wird nicht verschwinden. Das ist es, was die Generation X, Z, Millennials und so weiter wollen.”
Das Imperium schlägt zurück...
ESG-Anleger haben ein schwieriges Jahr hinter sich. Technologiewerte - eine Grundkomponente der ESG-Fonds - sind eingebrochen. Dagegen erlebte der Rohstoffsektor, den ESG-Anleger in der Regel meiden, einen Boom. Die Aufsichtsbehörden gehen derweil weltweit rigoros gegen Greenwashing vor, und in den USA wurden Finanzunternehmen, die ESG-Strategien verfolgen, von einer Reihe republikanischer Bundesstaaten auf die schwarze Liste gesetzt.
Kelleher verwies darauf, dass ESG derzeit “nur ungenau definiert” sei und es noch keine wirkliche Rechenschaftspflicht gebe. “Je früher wir eine Klärung herbeiführen, desto besser für uns alle. Wir haben bereits eine große Anzahl von ESG-Fonds aufgelegt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Anleger verstehen, dass diese korrekt gekennzeichnet sind. Wir wollen vermeiden, dass wir mit den Greenwashing-Vorwürfen konfrontiert werden, die es andernorts gibt.”
Harte Kodifzierung gefordert
Die Branche wolle eine “harte Kodifizierung” von Regulierungsbehörden wie SEC und CFTC in den USA. “Wir wissen, was ESG ist”, so Kelleher. “Worauf wir als Finanzintermediäre warten, ist eine Kodifizierung, die Präzision und die Vorschriften, die damit einhergehen, damit wir wissen, was wir berichten.” (aa)