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Top-Aufsichtsbehörden warnen eindringlich vor Kryptorisiken

Die obersten Aufsichtsbehörden der USA warnen Banken vor jenen Risiken, die von Kryptowährungen und ähnlichen Instrumenten ausgehen. Ein EZB-Mitglied erklärte gar, Bitcoin und Co sollten regulatorisch wie "Glücksspiel" behandelt werden.

Kryptowährungen geraten verstärkt ins "Spannungsfeld" der Behörden.
Kryptowährungen geraten verstärkt ins "Spannungsfeld" der Behörden.© black_magic / stock.adobe.com

Die obersten US-Bankenaufsichtsbehörden haben einem Bloombergbericht zufolge die Branche erneut vor den Risiken gewarnt, die mit dem Engagement in Kryptowerte verbunden sind: Die Federal Reserve, die Federal Deposit Insurance Corp. und das Office of the Comptroller of the Currency haben am Dienstag detailliert ihre Bedenken zu der Anlageklasse dargelegt. “Die Ereignisse des vergangenen Jahres waren von erheblicher Volatilität und der Aufdeckung von Schwachstellen in der Kryptowerte-Branche geprägt”, erklärten die Behörden dabei.

Mit dem Zusammenbruch der Digitalwährungsbörse FTX im November drohen Kunden auf der ganzen Welt Verluste in Milliardenhöhe. Die US-Behörden hatten diesbezüglich zwar konstatiert, dass die Auswirkungen auf das Finanzsystem im Allgemeinen minimal seien. Dennoch wurden Forderungen laut, die Aufsicht sollte mehr tun, um weitere Katastrophen zu verhindern.

Contagion-Effekte verhindern
“Es ist wichtig, dass Risiken im Zusammenhang mit der Kryptowerte-Branche, die nicht gemildert oder kontrolliert werden können, nicht auf das Bankensystem übergehen”, führten die Aufsichtsbehörden am Dienstag aus. Dabei verwiesen die Behörden unter anderem auf Betrug, Rechtsunsicherheiten bei der Verwahrung, irreführende Aussagen von Kryptounternehmen und Ansteckungseffekte innerhalb des Sektors.

In Bezug auf aktuelle oder geplante Aktivitäten und Engagements im Zusammenhang mit Krypto-Vermögenswerten kündigten die Bankenaufseher an, bei den Instituten weiterhin einen “sorgfältigen und vorsichtigen Ansatz” verfolgen zu wollen.

Sind Bitcoin und Co nur "Glücksspiel"?
Für die Europäische Zentralbank erklärte Direktoriumsmitglied Fabio Panetta in einem Gastkommentar in der Financial Times, Kryptowerte sollten regulatorisch wie Glücksspiel behandelt werden. Es sei wichtig, die EU-Verordnung über Märkte für Kryptowerte rasch umzusetzen und darüberhinaus sicherzustellen, dass alle Teile der Branche reguliert werden und die Aufsicht mit den Entwicklungen Schritt halten kann.

Obwohl sich die Wall Street nur langsam Kryptowährungen zugewandt hat, hatte der FTX-Kollaps auch Folgen für Banken, die der US-Regulierung unterliegen. In den Insolvenzanträgen von Sam Bankman-Frieds zusammengebrochenen Kryptoimperium wurden unter anderem Silvergate Capital Corp. und Signature Bank als Institute erwähnt, bei denen Konten unterhalten wurden. Beide Häuser haben erklärt, dass die Einlagen im Zusammenhang mit FTX nur einen sehr geringen Prozentsatz ihrer gesamten Einlagen ausmachen. (aa)

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