Sparkassen, Volksbanken fürchten um Institutssicherungssysteme
Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland befürchten, dass ihre Institutssicherungssysteme vor dem Aus stehen und schlagen Alarm. Denn schon wieder wird auf europäischer Ebene daran gearbeitet, ein funktionierendes, nationales System zu destabilisieren.
Der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments beabsichtige, im Eilverfahren die nationalen Einlagensicherungssysteme zu vergemeinschaften und die nationalen Institutssicherungssysteme zwangsweise einzubeziehen, erklärten der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie forderten, die Institutssicherungssysteme unangetastet zu lassen.
Institutssicherungssysteme sind eine Besonderheit. Sie schützen nicht nur die Einlagen der Kunden, sondern beinhalten auch ein Versprechen der angeschlossenen Kreditinstitute, sich im Krisenfall gegenseitig zu stützen - so dass es erst gar nicht zur Pleite eines Kreditinstituts kommt. Solche Systeme gibt es sowohl bei den Sparkassen als auch bei den Genossenschaftsbanken.
Es sei ein herben Schlag, wenn “die in Deutschland, aber auch anderen europäischen Ländern bestehenden Institutssicherungssysteme in ihrer Funktion eingeschränkt würden”, erklärte DSGV-Präsident Ulrich Reuter gegenüber Bloomberg.
Dezentral organisierte Einlagensicherungssysteme wirken nach Meinung der deutschen Verbände präventiv und schützen die Einlagen der Kunden umfassend. Sie würden dafür sorgen, dass Einlagensicherungsfälle gar nicht erst eintreten. (aa)