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Nachhaltige Anleihen: Steht die EZB vor einem Paradigmenwechsel?

Aus den Worten von EZB-Direktorin Isabel Schnabel ist heraushörbar, dass die Europäische Zentralbank bei ihren Anleihenkäufen einen aktiven Schwenk machen und Grüne Anleihen gegenüber Emissionen mit hohem CO2-Fußabdruck bevorzugen könnte. Das würde Auswirkungen auf die jeweiligen Spreads haben.

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© Gajus / stock.adobe.com

Die Europäische Zentralbank könnte Emittenten von Anleihen mit hohen CO2-Emissionen demnächst das Leben etwas schwerer machen. Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel hat angedeutet, dass die Währungshüter beginnen könnten, die Bestände an Unternehmensanleihen aktiv umzuschichten, um Klimarisiken besser zu berücksichtigen. Das schreibt Bloomberg News.

Die Äußerungen, die sie am Dienstag in einer Rede machte, deuten darauf hin, dass die EZB sich nicht länger damit begnügen dürfte, in umweltfreundlichere Anleihen neu zu investieren. Vielmehr könnte sie damit beginnen, Anleihen von großen Treibhausgasemittenten abzustoßen.

Auswirkungen auf die Renditeaufschläge erwartet
“Diese Ankündigung wird sich zwangsläufig auf die Spreads auswirken”, sagte Larissa Fritz, Strategin für Festverzinsliche bei der ABN Amro Bank. Negativ sei die Nachricht besonders für Emittenten, denen es an “Übergangspotenzial” fehlt. Sobald die Ankündigung formalisiert sei, “werden sich die Auswirkungen stärker zeigen”, so Fritz.

Im vergangenen Jahr hat die EZB eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um ihr Anleihenportfolio so zu rekalibrieren, dass große Kohlenstoffemittenten untergewichtet werden. Zudem passte sie ihre Standards für Sicherheiten an. Die Pläne wurden als unzulänglich kritisiert, weil sie sich nur auf Reinvestitionen konzentrierten und Verkäufe vor Fälligkeit nicht Teil des Plans waren.

In ihrer Rede am Dienstag sagte Schnabel laut Bloomberg, die derzeitige EZB-Politik werde keinen “Dekarbonisierungspfad sicherstellen, der mit der Kohlenstoffneutralität unserer Operationen bis 2050 vereinbar ist”. Dies unterstreiche die Notwendigkeit, von einer “flow-basierten zu einer bestandsbasierten” Ausrichtung der Notenbankportfolios überzugehen.

Paradigmenwechsel
Die Kommentare stellen einen “Paradigmenwechsel in der Klimapolitik der Zentralbank” dar, konstatiert das Anthropocene Fixed Income Institute (AFII), das die Klimapolitik der EZB zuvor als zu schwach kritisiert hatte. Schnabel sei auf Bedenken eingegangen, die zuvor in Bezug auf die Politik der Notenbank geäußert wurden. Die Auswirkungen auf die Bewertung der Bonds von Emittenten mit kohlendioxidintensivem Geschäft gegenüber den Anleihen von weniger CO2-intensiven Firmen “könnten erheblich sein.”

Versuche, den EZB-Anleihebestand umweltfreundlicher zu gestalten, müssen laut Schnabel auch das Portfolio an Staatsanleihen einschließen. Bisher haben sich die Notenbanker nur auf Unternehmensanleihen konzentriert. Als Optionen nannte die EZB-Direktorin die Erhöhung des Anteils grüner Anleihen, die von supranationalen Institutionen oder halbstaatlichen Emittenten begeben werden. Möglich sei auch eine ständige Umschichtung der Bestände, wenn Regierungen ihre Emissionen grüner Anleihen ausweiten.

Dies werde grünen Anleihen von staatlichen, halbstaatlichen und supranationalen Emittenten weiteren Schub geben, hieß es in dem AFII-Bericht. Das Engagement bei den Papieren von Emittenten aus dem Segment, die sich nicht an das Pariser Klimaabkommen halten, dürfte sinken. (aa)

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