Könnte es in den USA zu einer Restauration des Goldstandards kommen?
Kürzlich hat ein republikanische Kongressabgeordnete seinen Gesetzesvorschlag zur Wiedereinführung des Goldstandards, dem "Gold Standard Restoration Act", eingebracht. Die Chancen auf eine Realisierung schienen vorläufig äußerst gering angesichts der demokratischen Mehrheiten in beiden Häusern.
Alex X. Mooneys Gesetztesentwurf sieht vor, dass das US-Finanzministerium und die Federal Reserve innerhalb von 30 Monaten alle Goldbestände und Goldtransaktionen offenlegen. Federal-Reserve-Noten würden zum neuen Festpreis vollständig in Gold einlösbar und umtauschbar werden, wobei das US-Finanzministerium und seine Goldreserven die Federal-Reserve-Banken als Garanten unterstützen würden.
Starker Tobak
"Der Goldstandard würde vor Washingtons unverantwortlichen Ausgabengewohnheiten und der Geldschöpfung aus dem Nichts schützen", sagte der Kongressabgeordnete Mooney. "Die Preise würden durch die Wirtschaft und nicht durch die Instinkte von Bürokraten bestimmt werden. Unsere Wirtschaft wäre nicht länger der Gnade der Federal Reserve und rücksichtsloser Washingtoner Spender ausgeliefert."
Hintergrund
Das Gesetz zur Wiederherstellung des Goldstandards enthält auch mehrere Feststellungen über den Schaden, den das Federal Reserve System dem normalen Amerikaner zugefügt hat - insbesondere seit Präsident Richard Nixon 1971 die Golddeckung des amerikanischen Währungssystems "vorübergehend ausgesetzt" hat.
Inflation und die damit verbundenen Geldentwertung geben den Impuls
Die Federal Reserve Note, sprich der US-Dollar, hat seit dem Jahr 2000 mehr als 30 Prozent der Kaufkraft verloren, und 97 Prozent der Kaufkraft sind seit der Verabschiedung des Federal Reserve Act im Jahr 1913 geschwunden. Ökonomen haben festgestellt, dass die Abschaffung der Goldeinlösbarkeit aus dem Geldsystem Zentralbanker und Regierungsbeamte von der Rechenschaftspflicht befreit hat, wenn sie die Geldmenge unverantwortlich ausweiten, Staatsdefizite durch Billionen-US-Dollar-Anleihekäufe finanzieren oder die Wirtschaft anderweitig manipulieren.
Weitere Gründe
Mooney geißelt in seinem Gesetzesvorschlag auch den Umstand, dass die Geldschöpfung zuerst jenen - den Reichen - zugutekommt, die nahe am Finanzsystem sind und der berühmte "Trickel Down" Effekt schwach ausfällt, der Mittelstand durch die Geldentwertung geschädigt wird und Fiat Money zur steigenden Vermögensungleichheit in der US-Gesellschaft beiträgt.
Offenlegung über vergangene Goldpreismanipulationen gefordert
Der Gesetzentwurf würde auch die vollständige Offenlegung aller Goldbestände der Zentralbanken und der US-Regierung sowie der goldbezogenen Finanztransaktionen der letzten sechs Jahrzehnte vorschreiben. Das Gesetzesvorhaben trägt die Registernummer H.R. 9157 und verlangt von der Fed und dem Finanzministerium die Offenlegung aller Aufzeichnungen über Rücknahmen und Transfers von US-Gold in den zehn Jahren vor der vorübergehenden Aussetzung der Goldrücknahmeverpflichtung am 15. August 1971.
Chancen auf Umsetzung
Diese scheinen äußerst gering zu sein, selbst wenn die Zwischenwahlen die Mehrheitsverhältnisse im Repräsentantenhaus und im Senat zugunsten der Republikaner ändern sollten. Und wenn die Vorlage beide Häuser passieren sollte, ist da noch der US-Präsident, der die Unterschrift sicherlich verweigern wird. Doch es gilt: Steter Tropfen höhlt den Stein. Andere könnten sich durch diesen Schritt ermutigt fühlen, ihrerseits Initiativen in diese Richtung zu setzen. Schließlich hat ja Nixon seinerzeit nur "vorübergehend" den Goldstandard ausgesetzt.... (kb)