Commerzbank-Tochter verliert wegen ESG-Werbung vor Gericht
Die Commerz Real muss bei ihrer Nachhaltigkeitswerbung eine juristische Niederlage hinnehmen.

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Im Geschäft mit angeblich nachhaltigen Fondsprodukten hat laut einem Bloomberg-Bericht die Commerzbank respektive eine Mitglied der Konzerngruppe eine Niederlage vor Gericht erlitten.
Konkrete Angaben auch in der Werbung notwendig
Das Landgericht Stuttgart stufte Werbeaussagen eines Fonds der Commerz Real zu dessen angeblich “messbarer” ökologischer Wirkung als irreführend ein, weil dabei nicht angegeben wurde, wie eine angestrebte CO2-Reduzierung berechnet wurde. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, die vor einem Jahr bereits einen ähnlichen Prozess gewonnen hatte.
Nach Willen des Konzernchefs Manfred Knof soll die Commerzbank mehr vom Boom nachhaltiger Produkten profitieren. Dabei steht die Vermögensverwaltung Commerz Real im Fokus. Gegen sie richteten sich auch beide Klagen der Verbraucherzentrale.
Ein Sprecher der Commerz Real betonte, das Gericht habe das Wort “messbar” nicht untersagt, sondern nur ein Defizit darin gesehen, wie Verbraucher dazu informiert wurden. Werden Informationen mittels Links oder Fußnoten zur Verfügung gestellt, könnte weiter so geworben werden.
"überschwänglich"
Im vergangenen Jahr geriet bereits die DWS Group wegen Greenwashing-Vorwürfen in die Schlagzeilen. Mittlerweile ermittelt hier die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Die Fondstochter der Deutsche Bank steht weiter zu ihren Fondsprospekten und sieht kein Fehlverhalten. Einige frühere Verkaufsaussagen zu nachhaltigen Investments stuft die DWS inzwischen jedoch als “überschwänglich” ein. (aa)