EZB-Bankenaufseher Enria: Pandemie war Wendepunkt für Europas Banken
Die europäischen Banken haben die Pandemie genutzt, um endlich jene Probleme anzugehen, die ihre Rentabilität im Vergleich zu den US-Konkurrenten jahrlang beeinträchtigt haben. Dieses Zeugnis stellt die oberste Aufsichtsbehörde in der EZB unter Leitung von Andrea Enria dem Sektor aus.
"Die europäischen Banken schienen die Zeit lange hauptsächlich mit dem Warten auf den Godot der steigenden Zinsen zu verbringen, um ihre Margen wiederherzustellen”, sagte Andrea Enria, Vorsitzender des Bankenaufsichtsgremiums der Europäischen Zentralbank, in einem Interview mit Maria Tadeo von Bloomberg TV. “Im Zuge der Pandemie haben sie verstanden, dass sie jetzt handeln müssen.”
Europas Banken im Aufholmodus
Enria sagte, die nachlassende Rentabilität der europäischen Banken sei auf “strukturelle Schwächen” wie Kostenineffizienz, unfokussierte Geschäftsmodelle und fehlende Investitionen in digitale Technologien zurückzuführen. Allerdings zeigte sich Enria erfreut über die Tatsache, dass die europäischen Banken sechs Quartale in Folge die Gewinnschätzungen übertroffen haben und zwei Jahre früher als erwartet Gewinne auf dem Niveau vor der Pandemie erwirtschaften. (kb)