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DVFA Kommission Sustainable Investing ist Denkfabrik, Diskussionsforum

Die DVFA Kommission Sustainable Investing (SI) will im dynamischen Umfeld des EU-Aktionsplans Sustainable Finance für den Finanzmarkt Klarheit bei drängenden Fragen schaffen.

© DVFA

„Die Kommission will verantwortungsvolles Investieren in Deutschland voranbringen“, sagt Pontzen. „Für uns ist es wichtig, die Meinungen von Akteuren der Finanzindustrie zu bündeln und zu adressieren. Auf diese Weise wollen wir die laufende Debatte beleben und Orientierung stiften.“ Friede ergänzt: „Die Kommission Sustainable Investing aus Vertretern von Investoren und bankenunabhängigen Research- und Datenanbietern setzt sich mit der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstandards, deren Wirkung, Messbarkeit und mit Hindernissen auseinander.“

Die aktuell 14 ausgewiesenen Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Investment-Praxis arbeiten unabhängig. Die DVFA vertritt keine Unternehmensinteressen, sondern hat die tägliche Praxis in der Finanzindustrie als Ganzes im Blick.

Derzeit vier Arbeitsgruppen
Diese befassen sich mit unterschiedlichen Fragen und Schwerpunkten und durchleuchten dn die Thematik in ihrer Vielfalt aus verschiedenen Perspektiven, um so einen Beitrag zu mehr Orientierung auf dem Markt zu leisten. Sie werden dabei auch von einer jüngst durchgeführten Umfrage unter den DVFA Investment Professionals geleitet. Die für die Experten und Investment Professionals vermeintlich drängendsten Themen wurden in den folgenden Bereichen identifiziert:

Die vier drängendsten Fragen der Finanzindustrie
1. Typologie: Was bedeutet überhaupt Nachhaltigkeit?
Eine Befragung der DVFA unter Investment Professionals ergab, dass 70,2 Prozent der Befragten den Mangel eines einheitlichen Definitionsstandards als Hindernis für eine nachhaltige Ausrichtung der Finanzindustrie einstufen. Ziel der Arbeitsgruppe Typologie ist es, unterschiedliche Nachhaltigkeitskonzepte verantwortungsvoller Geldanlage mit einem einheitlichen Schema zu klassifizieren und vergleichbar zu machen.
2. Impact: Wie lässt sich die extrafinanzielle Wirkung nachhaltigen Investierens ambesten messen? Welche gesellschaftlichen Folgen gibt es?
98 Prozent der in der bereits erwähnten Umfrage befragten Investmen tProfessionals sind der Ansicht, dass die Wirkung von Investitionen auf Umwelt und Gesellschaft stärker hinterfragt wird. Hier möchte die Arbeitsgruppe Antworten entwickeln und durch Best-Practice-Beispiele Anhaltspunkte etablieren.
3. Evidenz: Welchen finanziellen Beitrag liefert nachhaltiges Investieren auf der Ertrags- und der Risikoseite?
Lediglich 16 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsfaktoren negative finanzielle Auswirkungen zeitigt, während 37,5 Prozent davon ausgehen, dass ein positiver Zusammenhang besteht. 46 Prozent waren diesbezüglich unentschieden. Das Ergebnis zeigt, dass immer mehr Menschen von der Evidenz nachhaltigen Investierens überzeugt sind. Daher besteht ein großer Bedarf, besser zu verstehen, ob und wie Nachhaltigkeitsfaktoren finanziell wirksam werden. Diesen Bedarf will die Kommission adressieren und einen Überblick über die aktuelle Forschung erarbeiten.
4. Hindernisse und Grenzen: Sonstige Hindernisse?
Neben dem in der Arbeitsgruppe Typologie schon benannten Mangel einer einheitlichen Definition von Nachhaltigkeit wird die Kommission in dieser Arbeitsgruppe sonstige Hindernisse für Sustainable Finance identifizieren und Vorschläge zu ihrer Überwindung erarbeiten. So sind sich beispielsweise 59,6 Prozent der Befragten einig, dass viele Akteure in der Finanzindustrie (u.a. Analysten, Fondmanager, Risikomanager) nicht über das nötige Wissen und die Erfahrung bezüglich Nachhaltigkeitskriterien verfügen.

Positionspapier zur Taxonomie der EU wird vorgelegt
In den kommenden Wochen wird die Kommission "Sustainable Investing" die umfangreiche Umfrage unter den Investment Professionals in Deutschland zum nachhaltigen Investieren auswerten und die Ergebnisse veröffentlichen. Noch im Verlauf des dritten Quartals soll dann ein Positionspapier zur jüngst von der Europäischen Union vorgelegten Taxonomie folgen. (kb)

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