Citigroup: EZB-Überprüfung gefährdet Aktienrückkäufe von Deutscher Bank
Deutschlands größtes Geldhaus könnte doch nicht wie ursprünglich geplant Aktienrückkäufe vornehmen. Das hat regulatorische Gründe. Die Citigroup hat darauf bereits reagiert.
Bei der Deutsche Bank AG ist nach Ansicht der Citigroup erst einmal nicht mit Aktienrückkäufen zu rechnen, sollte die Europäische Zentralbank rückläufige Kapitalquoten feststellen. Das schreibt Bloomberg News.
Vorstandschef Christian Sewing hatte sich noch nach dem Jahreswechsel optimistisch in Bezug auf Rückkäufe gezeigt. Im Rahmen der vergangene Woche vorgelegten Ergebnisse 2022 gab es dann aber keine Ankündigung, wobei die Bank auf die derzeitige EZB-Überprüfung verwies.
Citigroup reagiert
Die Citi-Analysten um Andrew Coombs haben Rückkäufe aus ihrem Deutsche-Bank-Modell gestrichen. Die Überprüfung der EZB-Risikomodelle für das Institut könnte die harte Kernkapitalquote ihrer Ansicht nach unter die Zielvorgabe von 13 Prozent drücken.
Sewing hat sich verpflichtet, über einen Zeitraum von fünf Jahren rund acht Milliarden Euro an die Aktionäre zurückzuführen. Ein wesentlicher Bestandteil des Vorhabens sind Aktienrückkäufe.
Änderungen notwendig
Die laufende EZB-Prüfung hat die Deutsche Bank bereits zu Änderungen bei der Modellierung der Risiken in ihren Portfolios veranlasst - sowohl in Bezug auf deutsche Privatkundenkredite als auch im Hinblick auf Darlehen an mittelständische Unternehmen. Im letzten Quartal wirkte sich das auf risikogewichtete Aktiva im Volumen von 2,5 Milliarden Euro aus, wie Finanzvorstand James von Moltke letzte Woche erklärte. Die EZB prüfe nun die Risikomodelle, die für Finanzinstitute und große Unternehmen verwendet werden. (aa)