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Biodiversitätsregeln könnten Asset Manager am falschen Fuß erwischen

Eine Welle von Vorschriften zum Schutz der Artenvielfalt droht, Investoren zu überrollen. Diese sollten sich der neuen Entwicklung Gewahr werden, meint Jefferies International.

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© Jairo Díaz / stock.adobe.com

Die Vermögensverwaltungsbranche läuft nach Ansicht der Jefferies International Gefahr, von einer Welle von Vorschriften zum Schutz der Artenvielfalt respektive Biodiversität (Bio Diversity) "überrumpelt" zu werden. “Investoren sollten sich dessen bewusst sein”, schrieb Luke Sussams, ESG-Stratege der US-Bank, in einer Analyse für Kunden, die Bloomberg vorliegt.

Drastische Erweiterung
Vor rund einem Monat wurde auf dem COP15-Biodiversitätsgipfel in Montreal eine bahnbrechende Einigung erzielt. Die Unterhändler legten das Ziel fest, bis 2030 30 Prozent der natürlichen Ressourcen der Welt zu schützen. Die Finanzbranche, die derzeit weit weniger Ressourcen für die biologische Vielfalt aufwendet als für Klimastrategien, muss ihren Fokus damit drastisch erweitern.

Selbst bei Investoren, die sich auf ökologische, soziale und Governance-Ziele konzentrieren, kommt die biologische Vielfalt derzeit zu kurz. In einem am 5. Dezember von Morningstar Inc. veröffentlichten Bericht werden nur 14 Fonds mit einem Gesamtvermögen von 1,6 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) genannt, deren Strategien sich an der biologischen Vielfalt ausrichten. Morningstar schätzt, dass etwa 1.100 Fonds mit einem weltweiten Vermögen von über 350 Milliarden Dollar Klimastrategien verfolgen.

Neue Regularien quälen Investoren und Realwirtschaft
In Europa sei die Umsetzung des auf der COP15 vereinbarten Global Biodiversity Framework (GBF) “in vollem Gange”, gibt Sussams zu bedenken. Den Anlegern allerdings sei diese Entwicklung “vielleicht nicht bewusst.”

Zu den “wichtigsten” Zielen und Vorschriften für EU-Firmen und ihre Investoren gehöre mittelfristig die Vorschrift, dass nichts mehr von abgeholzten Flächen importiert werden dürfe, sagt Sussams. Die neuen regulatorischen Anforderungen könnten sich auch auf Investitionen in den Bereichen Energie, Bergbau und Industrie auswirken.

Die Jefferies-Analyse warnte auch vor den Folgen von Vorschriften, die den Einsatz von Düngemitteln und Lebensmittelabfällen betreffen. Technologien, die auf Verbesserungen in diesen Bereichen abzielen, dürften in den Fokus rücken.

Und in den kommenden Jahren werde es wahrscheinlich eine Ausweitung der Emissionsreduktionsziele für den Landwirtschaftssektor geben, so Jefferies. Auch das werde die Investoren zum Reagieren zwingen. Bankstratege Sussams geht davon aus, dass sich ein Markt für naturbasierte Kohlenstoffgutschriften sowie für Biodiversitätsgutschriften entwickeln wird.

“Investoren sollten sich mit dieser EU-Regulierungslandschaft und den daraus resultierenden Risiken für Unternehmen in Bezug auf naturbezogene Veränderungen vertraut machen”, rät Jefferies. 

Klimaschutz und Biodiversität: Vielfach Seiten der gleichen Münze
Die derzeitige Kluft zwischen Biodiversitäts- und Klimafonds spiegelt nach Ansicht von Wissenschaftlern nicht die ESG-Risiken wider, denen sowohl der Planet als auch seine Finanzakteure in der Realität ausgesetzt sind. Tatsächlich war es ein Hauptziel der beiden jüngsten Klimagipfel - der COP26 in Schottland und der COP27 in Ägypten -, deutlich zu machen, dass die biologische Vielfalt untrennbar mit dem Klima verbunden ist. (aa)

Redaktioneller Hinweis: "Bio Diversity" wurde bereits in der "Institutional Money"-Printausgabe 2/2022 ausführlich behandelt. Online-Nachzulesen im E-Magazin.

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