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ESMA-Regeln: AGI, Deka und Union Investment benennen Fonds um

Die drei renommierten deutschen Asset Manager Allianz Global Investors, Deka Investment und Union Investment halten sich an die Vorgaben der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) und ändern bei einigen ihrer ESG-Fonds die Fondsbezeichnungen.

© tanaonte / stock.adobe.com

Deutsche Fondsgesellschaften benennen dutzende Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug im Namen um oder passen die jeweiligen Anlagerichtlinien an. Das zeigt eine Stichproben-Umfrage von Bloomberg News. Grund ist eine Leitlinie für Fondsnamen, die ab dem 21. Mai endgültig greifen wird.

Zur Erinnerung: Die Leitlinie der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) definiert Vorgaben, unter welchen Bedingungen ein Fonds Wörter wie “Umwelt” oder andere nachhaltigkeitsbezogene Begriffe in seinem Namen verwenden darf. Damit gibt es erstmals eine europaweit einheitliche Regelung.

Union Investment wird beispielsweise aufgrund der neuen ESMA-Namensleitlinie insgesamt zehn von 13 zentral angebotene Publikumsfonds mit Nachhaltigkeitsstrategie umbenennen, wie das Unternehmen erklärte. Bei diesen Anpassungen werde zumeist der Begriff “Nachhaltigkeit“ ersetzt. Den “Uni Nachhaltig Aktien Dividende” will das genossenschaftliche Fondshaus aus wirtschaftlichen Gründen auflösen.

Allianz Global Investors erklärte, Namensänderungen gebe es bei acht Fonds. So wurde beispielsweise aus dem “Allianz Green Future” jetzt der “Allianz Multi Asset Future”. Bei der Mehrheit der von der neuen Regelung betroffenen Fonds hat die Allianz-Tochter nach eigenen Angaben hingegen eine Anpassung der Anlagerichtlinien vorgenommen, so dass die Fondsnamen beibehalten werden können.

Deka hat mindestens 36 Fonds umbenannt, die Zusätze wie “ESG” oder “Nachhaltigkeit” im Namen tragen, wie eine Liste zeigt. Die Umbenennungen seien aufgrund eines “konservativen Ansatzes zur Quantifizierung nachhaltiger Investitionen” erfolgt, erklärte die Sparkassen-Tochter. Aus dem “Deka-ESG Sigma Plus Ausgewogen” ist inzwischen etwa der “Deka-Sigma Plus Ausgewogen” geworden.

Scope-Studie: Asset Manager werden vorsichtiger
Die Leitlinie zu nachhaltigkeitsbezogenen Begriffen in Fondsnamen soll sicherstellen, dass das Vermögen größtenteils so investiert wird, wie der Fondsname es verheißt, geht aus einer aktuellen Studie von Scope hervor, aus der Bloomberg zitiert.

Die ESMA-Leitlinie trägt Scope zufolge dazu bei, dass Asset-Manager vorsichtiger mit ihren Nachhaltigkeitsangaben geworden sind. Zudem hätten politische Entwicklungen und Marktveränderungen zu mehr Skepsis gegenüber Nachhaltigkeit und damit zu einer Distanzierung von ESG-Investitionen geführt.

Die Leitlinie der ESMA war bereits am 21. November 2024 für neu aufgelegte EU-Fonds in Kraft getreten. Fonds, die schon zuvor auf dem Markt waren, müssen die neuen Vorschriften erst ab dem 21. Mai dieses Jahres einhalten. (aa)

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