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Zurück zum Stand vom Dezember? technische Analyse des US-Aktienmarkts

Die Auswirkungen der Bankenturbulenzen dieses Monats haben an den US-Aktienmärkten eine Welle von Schäden an der Markttechnik verursacht. Angesichts des Ausmaßes der in dieser Woche registrierten überverkauften Situation könnte eine potentielle Erholungsrallye für Aktien bevorstehen.

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Adam Turnquist, CMT, Vice President und Chief Technical Strategist bei LPL Research
 
© LPL Research

Die Auswirkungen der Kursurbulenzen bei Banken in diesem Monat haben an den US-Aktienmärkten eine Welle der technischen Zerstörung ausgelöst. Die Schließung der Silicon Valley Bank (SIVB) und der Signature Bank (SBNY) sowie die Krise der Credit Suisse (CS) in dieser Woche ließen den S&P 500 um fast fünf Prozent gegenüber den März-Höchstständen fallen, bevor die Aktien in der Nähe der Dezember-Tiefs Unterstützung fanden und einen Teil ihrer Verluste in dieser Woche ausgleichen konnten.

Durch den Zusammenbruch im Bankensektor verlagerten sich die Sorgen der Anleger schnell von einer längerfristigen Geldpolitik auf das steigende Rezessionsrisiko, das sich in einem starken Rückgang der Treasury-Renditen und einer deutlichen Herabstufung des finalen Zinssatzes am Fed Funds Futures-Markt widerspiegelte. 

Erholung oder weitere Bärenmarktrallye?
Nachdem der S&P 500 vor kurzem unter seinen Aufwärtstrend, den er seit den Tiefstständen im Oktober entwickelt hat, gefallen ist, wird der Narrativ von der Erholung zunehmend in Frage gestellt. Die Marktbreite ist nach wie vor beeinträchtigt, und überverkaufte Zustände sind am Markt weit verbreitet. Wie die nachstehende Grafik zeigt, erreichten 24 Prozent der S&P 500-Aktien Anfang dieser Woche überverkaufte Niveaus, basierend auf einem Relative Strength Index (RSI) von 30 oder weniger. Der RSI ist ein Momentum-Indikator, der zwischen null und 100 schwankt. Im Allgemeinen gelten Werte über 70 als überkauft und Werte unter 30 als überverkauft.

Bedeutet überverkauft, dass es vorbei ist?
Der Finanzsektor wies in dieser Woche mit 72 Prozent den höchsten Anteil an überverkauften Aktien auf. Adam Turnquist dazu: "Es ist wichtig zu beachten, dass überverkauft nicht immer bedeutet, dass der Verkaufsdruck vorbei ist, aber in Extremfällen kann es ein Vorbote einer potentiellen Erholungsrallye sein. Wir haben diese Theorie für den S&P 500 anhand vergleichbarer überverkaufter Bedingungen seit 1990 rückwirkend getestet. Unser Modell ging Kaufpositionen ein, wenn der Prozentsatz der überverkauften S&P 500-Aktien über 20 Prozent  lag, und filterte nach Abschlüssen, die im Abstand von mindestens zwei Wochen erfolgten. Anschließend führten wir dieselbe Analyse für den Finanzsektor durch, setzten jedoch den Schwellenwert auf 50 Prozent."

Ergebnisse des Modells der Renditen nach überverkauften Zuständen am US-Markt

Für den S&P 500 generierte das Modell sowohl positive absolute als auch relative Renditen. Wenn beispielsweise der Prozentsatz der überverkauften S&P 500-Aktien über 20 Prozent lag, betrug die durchschnittliche Zwölf-Monats-Rendite für den Index 12,2 Prozent. Dies lag 2,9 Prozent über allen Zwölf-Monats-Renditen des S&P 500 seit 1990.

Modellergebnisse für den Finanzsektor erst ab Zwölf-Monats-Horizont interessant
Die Renditen für den Finanzsektor waren ebenfalls konstruktiv, allerdings erst, wenn man den Zeithorizont auf 12 Monate ausdehnt, wie die folgende Grafik illustriert:

Zurück zum Dezember?
Die Rallye vom 16. März 2023 ließ den S&P 500 wieder über den gleitenden 200-Tage-Durchschnitt steigen, was ein positives Zeichen für den allgemeinen Markttrend sei, so Adam Turnquist. Die Dezember-Tiefs bei 3.783 seien jedoch weniger als fünf Prozent entfernt, was angesichts der jüngsten Volatilität etwas zu nahe liege. Ein Durchbruch unter 3.783 würde die Chancen für einen erneuten Test der Oktobertiefs erhöhen und dafür sprechen, dass die Marktgewinne von Mitte Oktober bis Anfang Februar als eine weitere Bärenmarktrallye bezeichnet werden können. Erfreulicherweise halten sich die meisten Aktien im S&P 500 immer noch über ihren Tiefstständen vom Dezember, darunter über 80 Prozent der zyklischen Konsumgüter- und Informationstechnologieaktien, die zusammen fast 40 Prozent des gesamten Index ausmachen.

Über den December Lows-Indicator
Sollte der S&P 500 im ersten Quartal seine Dezembertiefs verletzen, würde dies ein rückläufiges Signal des Dezember Lows-Indikators auslösen. Dieser Indikator wurde von dem Analysten und Forbes-Autor Lucien Hooper in den 1970er Jahren entwickelt. Er beobachtete, dass jedes Mal, wenn der Dow Jones Industrial Average (DJIA) sein Dezembertief im ersten Quartal (Q1) des Folgejahres verletzte, dies ein unheilvolles Zeichen für Aktien für den Rest des Jahres war. Konnte sich der DJIA dagegen im ersten Quartal über dem Dezembertief halten, so war dies ein positives Zeichen für den Markt. "Es ist erwähnenswert, dass der DJIA in diesem Quartal sein Dezembertief überschritt; wir haben die Studie jedoch aktualisiert, um den breiteren S&P 500 Index zu berücksichtigen", sagt Turnquist.

Wie aus der nachstehenden Tabelle hervorgeht, hat der December Lows-Indikator eine beeindruckende Erfolgsbilanz. In den Jahren, in denen der S&P 500 im ersten Quartal über dem Dezembertief lag, betrug die durchschnittliche Jahresrendite 18,5 Prozent, wobei 94 Prozent der Jahre auch positiv endeten. Wenn der S&P 500 das Dezembertief im ersten Quartal verletzte, erzielte der Index nur eine bescheidene durchschnittliche Jahresrendite von 0,4 Prozent, wobei nur 53 Prozent der Jahre eine positive Rendite erbrachten.

Die durchschnittliche Renditeentwicklung zwischen den Jahren, in denen der S&P 500 im ersten Quartal über dem Dezembertief liegt, und den Jahren, in denen der S&P 500 im ersten Quartal das Dezembertief unterschreitet, ist unten dargestellt. Zur Veranschaulichung ist auch die Renditeentwicklung für das Jahr 2023 dargestellt, zusammen mit der durchschnittlichen Renditeentwicklung für alle Zeiträume, die bis 1950 zurückreichen.

Zusammenfassung
Wenn sich der S&P 500 im ersten Quartal über dem Dezembertief hält, steigt der Index im Laufe des Jahres kontinuierlich an, wenn auch in den übrigen Quartalen etwas langsamer. "Interessant ist auch, dass in den Jahren, in denen das Dezembertief verletzt wurde, die Abwärtsbewegung für den Rest des Jahres relativ begrenzt war. Der durchschnittliche Jahrestiefststand wurde gegen Ende März erreicht, gefolgt von einer Konsolidierung für den Rest des Jahres", gibt der Chefstratege der technischen Aktienanalyse bon LPL Research, Adam Turnquist, zu bedenken. (kb)

 

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