Zinsprognosen: The same procedure....
2021 wird uns in Erinnerung bleiben als ein Jahr mit großen Momenten und großen Herausforderungen. Es gab einen harten Lockdown, die Hochwasser-Katastrophe, einen großen Zapfenstreich – und Kapitalmärkte, die sich besser entwickelt haben als viele es zu hoffen wagten.
Schaut man auf die Prognosen der Experten, ist klar, in welche Richtung sich die Zinsen im kommenden Jahr bewegen: nach oben. Allerdings haben sie das auch für 2021 prophezeit. Und für 2020. Und 2019, 2018, 2017.… Sven Lehmann hat ausgewertet, wie oft die Profis mit ihren Zinsprognosen Recht hatten.
Was die Zinsprognosen der Profis taugen
Der Fondsmanager von HQ Trust, Sven Lehmann, analysierte dazu die Entwicklung der Zinsen von zehnjährigen Staatsanleihen und verglich diese Zahl den Schätzungen am jeweiligen Jahresende für das nächste Jahr. Die Daten stammen aus dem „Survey of Professional Forecasters“ der Philadelphia Fed. Lehmanns Analyse beginnt mit den Schätzungen für das Jahresende 1992 und endet mit denen für das kommende Jahr.
Der Erfolg der Prognosen war eher überschaubar
Quellen: Refinitv, Philiadelphia Fed, HQ Trust
Wichtige Erkenntnisse
„In den vergangenen 30 Jahren haben die Experten im Mittel 29-mal steigende Zinsen vorhergesagt“, sttell Sven Lehmann fest. „In 16 dieser 29 Fälle prognostizierten die ‚Professional Forecasters‘ den gleichen Verlauf: In jedem Quartal sollten die Zinsen höher sein als im vorangegangenen. Die einzige Ausnahme bildet das Jahr 1994, als die Profis auf leicht fallende Zinsen setzten. Damals haben sie sogar Recht behalten. Ansonsten war der Erfolg eher überschaubar."
11-mal richtig gelegen - und 18-mal falsch
In den 29 Jahren, in denen die Zinsen hätten steigen sollen, war es nur elfmal der Fall, dass die Zinsen am Jahresende höher waren als am Jahresanfang. Zu den vorhergesagten von Quartal zu Quartal steigenden Zinsen kam es sogar nur dreimal, so Lehmann. (kb)