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Weshalb Rüstungsinvestoren gravierend umdenken sollten

Anleger, die in Rüstungsaktien investieren, deren Gewinne vom Panzerbau abhängig sind, sollten ihre Exposure mittel- bis langfristig auf den Prüfstand stellen. Denn die Weiterentwicklung von Drohnen könnte Panzer vielfach obsolet machen.

© SFIO CRACHO / stock.adobe.com

Der ehemalige Google-Chef Eric Schmidt hält die Panzerflotte des US-Militärs für inzwischen “nutzlos” und fordert das Pentagon auf, sie durch Drohnen mit künstlicher Intelligenz zu ersetzen. Das berichtet Bloomberg News. “Ich habe irgendwo gelesen, dass die USA Tausende und Abertausende von Panzern irgendwo gelagert haben”, sagte er am Mittwoch bei der Future Investment Initiative in Saudi-Arabien. “Verschenkt sie! Und kauft stattdessen Drohnen.”

Autonomen Kamikaze-Drohnen gehört die Zukunft
Der Ukraine-Krieg habe gezeigt, wie “eine 5.000-Dollar-Drohne einen Fünf-Millionen-Dollar-Panzer zerstören kann”, so Schmidt. Laut Forbes hat der prominente Tech-Manager ein Startup gegründet, dass die Ukraine mit autonomen Kamikaze-Drohnen unterstützen soll.

Schmidt, der 2019 seinen Board-Sitz bei der Google-Mutter Alphabet aufgegeben hat, berät die US-Regierung seit Jahren mit Blick auf das Silicon Valley.

Von 2016 bis 2020 war er der erste Vorsitzende des US Defense Innovation Board, das hochrangige Militärs in Bezug auf neue Technologien berät. Er leitete zudem die National Security Commission on Artificial Intelligence, die dem Kongress 2021 Empfehlungen für den bestmöglichen Einsatz von KI für nationale Sicherheit und Militär gab.

Dynamische Weiterentwicklung
Die Drohnentaktiken der Ukraine und Russlands änderten sich alle drei bis sechs Wochen, so Schmidt. Beide Kriegsparteien seien eilig bestrebt, die andere mit Innovationen zu schlagen.

“Die Kosten der Autonomie sinken so schnell, dass der Drohnenkrieg, der die Konflikte der Zukunft charakterisieren wird, letztendlich Panzer, Artillerie und Mörser überflüssig machen wird”, führte er aus.

Schmidt geht dennoch davon aus, dass die Regierungen und Streitkräfte im Westen sich nur langsam anpassen werden.

“Das System ist genau falsch für diese Art von Szenario”, sagte er. Trotz der radikalen Veränderungen auf dem Schlachtfeld änderten sich die organisatorischen und politischen Strukturen nicht. (aa)

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