Weshalb Agrarinvestments bei Institutionellen an Bedeutung gewinnen
Angesichts einer Gemengelage aus steigenden Inflationsraten und höheren Zinssätzen sowie fallenden Kursen bei Anleihen und Aktien sollten Profianleger abseits klassischer Anlagesegmente auf Renditesuche gehen. Ein interessantes Segment sind laut Do Investment Agrarinvestments.
Institutionelle Investoren befinden sich laut Einschätzung von Do Investment im schwierigsten Kapitalmarktumfeld seit der Finanzkrise. So belasten geopolitische Risiken, hohe Inflationsraten und steigende Zinsen das Marktumfeld. Im ersten Halbjahr 2022 konnten sich Anleger kaum „verstecken“ - nicht einmal Anleihen boten aufgrund fallender Kurse einen „Save Haven“.
Agrarinvestments können hier interessante Perspektiven bieten. Sie zeigen sich unabhängig von geopolitischen Krisen und Konjunktureinbrüchen als wertstabil, bieten Inflationsschutz und weisen eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen auf. In der Vermögensallokation dienen sie als stabiler Portfoliobaustein und bieten – weitestgehend unabhängig von volatilen Marktphasen – eine auskömmliche Rendite. Darauf weisen Dr. Dirk Rüttgers (Bild links) und Annika Wacker (Bild rechts) von der Do Investment AG in einem „Institutional Money“ exklusiv vorliegenden Beitrag hin.
Investitionsstandorte sollten verschiedene positive Eigenschaften vereinen
Damit Agrarinvestments langfristig einen „Mehrwert“ erzielen, müssen Rüttgers und Wacker zufolge zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel die Wahl des passenden Investitionsstandortes, denn die Preise für erstklassige Agrarflächen variieren weltweit stark. In entwickelten Märkten sind kaum rentable Angebote zu finden. Schwellenländer hingegen bieten gute Wertsteigerungsmöglichkeiten. Die hohen Preise für Agrarrohstoffe unterstützen diesen Trend und versprechen auch in den kommenden Jahren eine stabile Wertentwicklung für Agrarinvestments.
Neben dem Preisgefüge, der Bodenqualität sowie klimatischen Bedingungen ist die politische und wirtschaftliche Stabilität des Investitionsstandorts von entscheidender Bedeutung. Beispielsweise stehen einer Investition in erstklassige Böden in Argentinien hohe Steuern, Kapitalverkehrskontrollen sowie eine seit Jahrzehnten politisch instabile Situation entgegen.
Auf der anderen Seite erscheinen Länder wie Uruguay und Rumänien nicht nur aufgrund der naturalen Bedingungen vielversprechend. Hier findet man optimale Voraussetzungen wie Eigentumssicherheit durch ein bestehendes Grundbuch, ein sicheres Rechtssystem, die Gleichbehandlung von in- und ausländischen Investoren, politische und wirtschaftliche Stabilität sowie freien Kapitalverkehr.
Langfristiger Anlagehorizont gefragt
Auch die Investitionsstrategie spielt eine wichtige Rolle für ein erfolgreiches Engagement, erinnern Rüttgers und Wacker: Nachhaltige Agrarinvestments bedürfen eines langfristigen Anlagehorizonts. Institutionelle sollten sich auf einen Investitionszeitraum von mindestens zehn Jahren einstellen. Zudem gilt es vor der Investition zu überlegen, ob lediglich ein Immobilieninvestment in Grund und Boden oder auch die Beteiligung an einem operativen Betrieb gewünscht ist.
Die Renditeunterschiede könnten, insbesondere auf lange Sicht, erheblich voneinander abweichen. Um tatsächlich nachhaltige Renditen erwirtschaften zu können, müssen die Investitionen entsprechend ressourcenschonend angelegt sein: Durchdachte Fruchtfolgepläne auf Basis landwirtschaftlicher Expertise bilden die zentrale Voraussetzung, um die Bodenqualität zu erhalten bzw. zu steigern. Eine nur auf kurzfristige Gewinnmaximierung ausgerichtete Ausbeutung des Bodens gilt es zu vermeiden.
Makroökonomische Rahmenbedingungen wirken unterstützend
Die Rendite von Agrarinvestments ohne eigenen operativen Betrieb setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der Wertsteigerung des Bodens sowie den laufenden Einnahmen aus Verpachtung. Dabei nimmt die aktuelle makroökonomische Situation positiven Einfluss: Steigende Preise für Agrarrohstoffe führen zu höheren Pachten, höhere Pachten steigern den Wert der Flächen.
Die Wertsteigerung des Bodens wird zudem durch zunehmende Verknappung bei steigender Nachfrage getrieben. Global stehen immer weniger landwirtschaftliche Flächen zur Verfügung. Dies ist auf den Klimawandel, Bodenerosion sowie die Ausweitung von Städten zurückzuführen. Zugleich wird die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten in den kommenden Jahren durch die weiterhin steigende Weltbevölkerung eher zunehmen. Hinzu kommt die wachsende Nachfrage nach Sachwerten. Anleger werden vorsichtiger und suchen nach Anlagealternativen, um sich unabhängiger von Marktschwankungen zu machen.
Die positive Entwicklung der Agrarinvestments wird sich vor diesem Hintergrund auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen können bei Investoren zu einem Umdenken führen, was sowohl die Allokation der Assetklassen als auch der Investitionsstandorte betrifft.
Es sei nach Einschätzung von Rüttgers und Wacker davon auszugehen, dass Investoren ihre Vermögensallokation breiter aufstellen, und die Nachfrage nach Investitionen außerhalb Europas zunehmen wird. Agrarinvestments können von dieser Entwicklung durchaus profitieren, da sie als äußert krisensichere Anlageform gelten und größere Rückschläge auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht zu erwarten sind. Das Rendite-/ Risikoprofil ist sehr konstant und bildet einen stabilen Baustein in einer Asset Allokation. (aa)
---
Über die Do Investment:
Eingebunden in ein gutes Netzwerk und in enger Verknüpfung mit dem Family Office der Familie Silvius Dornier werden Privatpersonen, mittelständische Unternehmerfamilien, konservative Institutionen und Stiftungen ganzheitlich in allen Fragen der Vermögensplanung und des Vermögensmanagements betreut. Die Kernkompetenzen von Do Investment liegen neben der Strukturierung und Verwaltung von liquiden Vermögenswerten in ausgewählten Sachwertinvestments im Bereich der Agrarwirtschaft. Do Investment ist durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gemäß Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) zugelassen, unterliegt deren Aufsicht.