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Warum der Rentenmarkt so stark einbrach

2022 hat Investoren nlegern bisher wenig Freude bereitet. An den Aktienmärkten gab die Inflationsentwicklung bereits letztes Jahr Anlass zur Sorge. Mit Russlands Überfall auf die Ukraine und dem Hochschnellen der Energiepreise hat sich der Anstieg der Verbraucherpreise verbreitert und beschleunigt.

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© Bits and Splits / stock.adobe.com

Zusätzlich zur Inflationsentwicklung, dem Hochschnellen der Energiepreise und dem Russland-Ukraine-Krieg als Verstärker haben sich die wirtschaftlichen Aussichten verschlechtert. Dies alles hat zu einem Rückgang der Aktienbewertungen geführt, auch wenn sich die Unternehmensgewinne bisher robust gezeigt haben.

Extrem negative Entwicklung am Rentenmarkt
All das ist bei Aktien ja nicht allzu ungewöhnlich, besonders angesichts der vorangegangenen, kräftigen Erholung von den Corona-Tiefstständen. Im Vergleich zur jüngeren Historie dagegen einzigartig war die extrem negative Entwicklung am Rentenmarkt. Angesichts dramatisch steigender Inflationsraten sahen sich die großen Zentralbanken gezwungen, die Zinsen kräftig und ungewöhnlich rasch anzuheben. Steigende Zinsen bedeuten fallende Kurse für festverzinsliche Wertpapiere. Phasen mit deutlichem Renditeanstieg gab es in den letzten Jahrzehnten schon öfter, 2022 fiel der Wertverlust für Rentenanleger aber besonders heftig aus.

Woran liegt die starken Kursverluste am Rentenmarkt 2022?
Historisch einzigartige Wertverluste am Rentenmarkt werden hier anhand von europäischen Staatsanleihen erklärt.

Höhere Index-Duration und kleine bis keine Kupons bei Govies
Auf der Basis eines europäischen Staatsanleihenindex betrug der Renditeanstieg bis Ende Oktober 249 Basispunkte, also etwas weniger als im gesamten Jahr 1994, wie der obige Chart der DWS Group zeigt. Allerdings ist die Zinssensitivität des Rentenmarktes aktuell deutlich höher als 1994. Dies liegt einerseits an den niedrigen Kupons der in den letzten Jahren emittierten Anleihen. Außerdem haben viele Emittenten das Niedrigzinsumfeld der letzten Jahre genutzt und besonders langlaufende Anleihen begeben. Beides zusammen hat die Duration des Index deutlich erhöht.

Großer Unterschied zu 1994
Langlaufende Anleihen mit niedrigen Kupons reagieren sensibler auf Renditeänderungen als Kurzläufer oder Anleihen mit hohen Kupons. In Summe verursacht daher - grob gesprochen - ein Basispunkt an Zinsanstieg aktuell einen doppelt so starken Kursrückgang, wie es zum Beispiel 1994 der Fall gewesen ist. Zusätzlich gab es dieses Jahr – und auch das ist anders als 1994 – so gut wie keine Kompensation durch laufende Kuponeinkommen. Auch sonstige Effekte, wie etwa Veränderungen der Indexzusammenstellung im Jahresverlauf konnten die historisch einzigartigen Wertverluste bei Anleihen nur teilweise kompensieren.

Schneller Renditeanstieg hat aber auch seine Meriten
Für die Zukunft betrachtet hat der Renditeanstieg im aktuellen Jahr aber auch seine Vorteile. Nach langer Zeit gibt es endlich wieder adäquate Renditen und Risikoprämien auf Anleihen, zumindest wenn man davon ausgeht, dass die Notenbanken mittelfristig ihre Inflationsziele erreichen. Das sogenannte TINA-Argument, wobei „TINA“ für die englische Abkürzung steht „Es gibt keine Alternative“ zu risikobehafteten Anlagen, hat 2022 endgültig seine Berechtigung verloren. Anleihen beginnen also, für Investoren wieder eine Alternative zu sein, schreibt die DWS. (kb)

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