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VW sieht in Bidens IRA-Subventionsprogramm einen zweiten ‘Goldrausch’

Aus Sicht von Volkswagen waren die lukrativen neuen US-Anreize für Hersteller von Elektrofahrzeugen einfach zu gut, um sie bei der Abwägung zwischen der Wahl eines Partners oder dem Bau einer eigenen Fabrik zur Herstellung von Autos für die neue Marke Scout ungenutzt zu lassen.

Scott Keogh, Chief Executive Officer der Marke Scout
Scott Keogh, Chief Executive Officer der Marke Scout

© Volkswagen AG

Der Wolfsburger Fahrzeughersteller hat in diesem Monat Pläne für eine zwei Milliarden US-Dollar teure Fabrik in South Carolina vorangetrieben, die als Teil der Scout Motors elektrische Geländewagen produzieren soll. Die Fabrik soll 2026 in Betrieb gehen und jährlich 200.000 Elektroautos produzieren.

Goldgräberstimmung dank amerikanischem Subventionsfüllhorn
“Wir sehen das Ganze vereinfacht gesagt ein bisschen wie den Goldrausch”, sagte Scott Keogh, Chief Executive Officer der Marke Scout, am Montag laut Bloomberg News und stellte den Federal Inflation Reduction Act, der Anreize für im Inland produzierte E-Fahrzeuge bietet, damit auf eine Stufe mit dem kalifornischen Goldrausch von 1849. “Es gab noch nie einen besseren Zeitpunkt, um eine Fabrik in Amerika zu bauen.”

Bis zu 7.500 US-Dollar pro Fahrzeug an Förderung für Verbraucher und noch viel mehr....
VW hatte erwogen, einen Auftragsfertiger wie die taiwanesische Foxconn Technology Group mit dem Bau seiner neuen Plug-in-Pickups und SUVs zu beauftragen. Doch das im August von Präsident Joe Biden unterzeichnete IRA-Gesetz erweiterte die Förderung für Verbraucher auf bis zu 7.500 US-Dollar pro Fahrzeug und bot zusätzliche Anreize für den Bau von Elektrofahrzeugen und Batterien in Amerika. Das überzeugte VW, den Grundstein für eine eigene Anlage auf einem 1.600 Hektar großen Gelände in der Nähe von Columbia, South Carolina, zu legen, die bei ihrer Eröffnung im Jahr 2026 4.000 Mitarbeiter beschäftigen wird.

Schnelligkeit ist geboten
“Wenn man sich all die, sagen wir mal, Möglichkeiten ansieht, die von den Bundesstaaten und dem Inflation Reduction Act herrühren, war es am klügsten, die Fabrik selbst zu bauen”, sagte Keogh in einem Briefing mit Reportern am Standort des Werks, aus dem Bloomberg zitiert. “Man wollte früh dort sein, um einen guten Standort zu bekommen, und wenn man zu spät dort war, konnte man die Gelegenheit vielleicht verpassen.”

Scout-Marke reanimiert
VW hat die Marke Scout, die von 1960 bis 1980 von International Harvester vertrieben wurde, im vergangenen Jahr wiederbelebt, in der Hoffnung, auf dem US-Markt Boden gut machen zu können. VW hatte die Marke mit dem Kauf von Navistar übernommen, der im Jahr 2021 abgeschlossen wurde. Das neue Werk von Scout wird jährlich SUVs und große Pickups herstellen, um es mit amerikanischen Traditionsmodellen wie dem Ford Bronco und dem Jeep Wrangler sowie mit Newcomern wie Rivian aufzunehmen. (kb)

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